Donnerstag, November 30, 2006

Letztlich isses dann doch immer umsonst und ohne Sinn ...

Dienstag, November 28, 2006

Germans to the ...wohin?

Auf dem NATO-Gipfel in Riga wurde nun der Ruf nach einer nun doch etwas robusteren Beteiligung unserer Jungs (und auch Mädels) im modischen Tarn laut. Dampft man das ganze diplomatische Geschwätz auf dessen Quintessenz ein, erkennt man folgende mehr als nur berechtigte Foderung: Die deutschen Soldaten sollen auch mal die Chance bekommen, ihre Gewehre und Geschütze am bewegten Ziel kalibrieren zu können. Das ist logisch, das ergibt Sinn und entspricht auch eher dem, was einem durchschnittlichen Soldaten während der teuren und zeitraubenden Ausbildung beigebracht wird. Wie wir ja alle wissen, geht es schon in der "Grundi" weniger darum zu lernen, wie man Sandsäcke effizient stapelt oder auch Mohnpflanzen vor wachstumsschädigenden Beschuss bewahrt, als vielmehr darum, wie man aus sicherer Distanz punktgenau Löcher in anderer Mütter Söhne stanzt.

Doch zu welchen fast schon weibischen (sorry Mädels!) Diensten sind unsere Jungs am Hindu-Kusch! verdonnert? Straßen bauen. Brunnen bohren. Den Verkehr regeln. THW-Zeugs, Sachen, die traditionellerweise auch und gerade KRIEGSDIENSVERWEIGERER leisten. Schon aus dem Umkehrschluss dieser Aussage ergibt sich, dass solche Aufgaben gerade NICHT ins Pflichtenheft eines Soldaten fallen KÖNNEN. Es muss daher doch jedem klar sein, dass dies nicht die Art von Hilfe im Bündnisfalle sein kann, die unsere NATO-Verbündeten mit Fug und Recht erwarten können. Was nützt dem aktiven Weltenbefreier unter dem Sternenbanner der zwar bewaffnete, aber latent friedenshetzende Aufbauhelfer am anderen Ende des Landes, wenn sich ersterer unter schwerem, aber unprovoziertem Feuer aus einer unangemeldeten Hochzeitsfeier befindet? Eben!

Somit kann nur eines gelten:

Germans to the Front!
aber bitte nicht nur
to the ARBEITSfront!

Montag, November 27, 2006

Ackermannsinddiedickmannesmann

Populismus hin oder her, auch lassen wir die Diskussion um die Befähigung unserer wirtschaftlichen Führungselite außer acht, bemerkenswert ist es schon (und ich möchte hierbei ganz bewusst nicht den Advocatus Debilii spielen).

Bemerkenswert aus 2 Gründen:
  1. Die Einstellung des Verfahrens nach § (oder wäre $ besser?) 153/153a StPO als solcher. Hierbei ist es mir völlig schleierhaft, wie "das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung" durch die Zahlung eines für Otto-Normal-HartzIV-Verdiener erheblichen Betrages beseitigt werden kann. Man mag mich einen Erbsenschäler nennen, aber irgendwo hätte es mich dann doch interessiert ob a) Herr Ackermann den Goldenen Handschlag Herrn Essers mit abgenickt hat und wie sich dieses Verhalten rechtlich kategorisieren lässt und b) welche Rolle eben jener besagte Nadelstreifen- und Brillenträger Esser dabei gespielt hat.

    Wir werden es leider nie erfahren. Am Ende ist da überhaupt an allem garnix dran gewesen und die Buben haben sich allesamt einfach nur korrekt verhalten?

    Naja, soweit möcht ich jetzt dann aber doch nicht gehen ...

  2. Die Erklärung Herrn Ackermanns, die Zahlung der "Auflage" ausdrücklich "aus eigener Tasche" leisten zu wollen.
    An der Stelle hab ich ein wenig Schluckauf bekommen. "Aus eigener Tasche"? Ja aus welcher denn sonst? Kurzfristig kam mir ein Szenario in den Sinn, in welchem ich der Geschwindigkeitsübertretung überführt worden wäre. Das Knöllchen liegt vor mir und unter der Zahlungsauffordung zugunsten meiner finanziell arg geschundenen Kommune stehen folgende Zahlungsmodalitäten zur Auswahl:

    [ ] Ja, ich zahle aus eigener Tasche; Jörg Koller, Kto.Nr. ...

    [ ] Bitte ziehen Sie den Betrag bei der Geschäftsstelle der Mannheimer Caritas -Notkonto 'Insolvente Vollpfosten'- ein, Kto.Nr. ...

    Was also bedeutet dieses "aus eigener Tasche zahlen"? Und warum muss auf diesen Umstand ausdrücklich hingewiesen werden? Eine kurze -aber nicht einfache- Internetrecherche schuf Aufklärung: "Er hätte auch versuchen können, den Betrag der Deutschen Bank und deren Managerhaftpflichtversicherer aufzubrummen." (Quelle: finanztreff.de).
    Eine Managerhaftpflichtversicherung? Watt? Bin ich so in meiner kleinen Welt verhaftet, dass mir das bisher entgangen ist? Die Antwort ist einfach: JA! Bin ich! Aber ganz definitiv. Sowas gibts tatsächlich. Und sie definiert sich folgendermaßen:
    Ein wesentliches Merkmal im Beruf des Unternehmensleiters ist es, Entscheidungen zu treffen, die eine erhebliche finanzielle und wirtschaftliche Tragweite haben können. Entscheidungen, für die Unternehmensleiter und Manager voll verantwortlich gemacht werden können. Gegen dieses Risiko können sich Menschen in Führungspositionen durch die Managerhaftpflicht-Versicherung absichern.
    Man entschuldige meine Flucht ins Vulgarische, aber: Wie geil ist das denn? Sowas will ich auch! Eine Versicherung gegen's "Scheiße-Bauen". Ich glaube, damit wäre vielen von uns sehr geholfen. Und bei der ganzen Sache ist noch nicht mal geklärt, wer die Prämien solch einer Versicherung bezahlt. Der Versicherte selbst? Oder obliegt es gar dem Versicherten im Rahmen persönlichen Verhandlungsgeschickes die Prämienzahlung an den "Arbeitgeber" zu übertragen? Ich weiß es nicht. Die zitierte Textstelle lässt vermuten, dass zumindest die Deutsche Bank eine solche Versicherung mal eben so "per se" für ihre Manager einrichtet. Auch nicht schlecht. Und auch nachvollziehbar. Man weiß ja als Bank nie, welchen Vollhorst man sich in den Vorstand beruft. Harvard Business School hin oder her: bei der Unterscheidung zwischen "meinem Geld" und "anderer Leute Geld" sind schon den Besten Fehler unterlaufen. Da ist eine gute Versicherung doch der bessere Weg, sich mögliches Unbill vom juristischen Leibe zu halten.

    Ob Herr Ackermann darüber hinaus den Betrag von der Steuer absetzen kann?

    Ich bin da sehr zuversichtlich.

Dienstag, November 21, 2006

Pawlow'sche Reflexe

Woannst diese dreckerten Jugendlichen amoi recht fria in an Verein oatratn dadn, sogama mo zum Boaspui, an zünftign Schütz'nverein, wo'sd dann a Kameradschaft erfoarn dadn, a Musi spuin lern' dadn un -jo mei, a Gaudi muas a sein- a Mass drinkn dadn, dann dadn's a koa Zeit net ham, in'd Schuln so dillidandisch umanand zu schiasn, gell!

Un i muass dös wissn, gell, weil, i bin immahie a Mitglied bei oam. An ganz renommiertn no d'zu! Geh, schaugts amo do, klickst auf den Link (jomei, mia dad dös Wort scho weh zum schreim!), und schaugst amo, wos des für fesche Buam san und a frieher scho woarn!

So, ihr Buam, denkst do amo drüber noo, hört auf mi, dann könnts dös damische "Duhm" unn so Zeigs in'd Tonn'n tretn unn i brauchs net zu verbiatn. So, und jetzt sprechts 3 Ave Maria un schleichts eich ins Bett!

In diesem Sinne, Gott zum Gruße
Euer Edi

Montag, November 20, 2006

Neidzeit

Und so begab es sich denn, dass er stattfand, der große Auftritt unseres allseits beliebten Kollegen Markus aka Maggus aka "Mr. Understatement". Subtil motivierte Massen ("Wenn ihr nicht kommt, werdet ihr den Tag eurer Geburt verfluchen!"), fanden sich ein. Darunter Petra, Nadine, Yvonne, Guido, Bruno, Udo, Gunnar, Ramsey, die Schmidl-Brüder Bernd und Walter, Frank, Dr. Manfred, Karate-Kid Olli und -ja auch- der Jörch.

Denn es gab was zu hören, genauer: was auf die Ohren. "The Age Of Envy" spielten auf. Die umfassende Bandbesetzung mag man bitte der Homepage der Band entnehmen, aber Grund und Anlass unseres Daseins respektive Dortseins war Maggus. Wie's scheint Mastermind und rhythmussichere Seele der Band, drosch jener mal verspielt, mal treibend, aber immer auf'n Punkt auf sein -zugegebenermaßen nicht ganz stilsicher sich in grellstem Pink darbietendes und nur aufgrund der doch recht schummrigen Beleuchtung erträgliches- Schlagzeug ein, dass es eine Art hatte.

Derartig beschallt nahm also der Abend seinen Lauf. Hemmungen fielen, die sonst übliche professionelle Zurückhaltung unter Kollegen ging mit jedem Schluck der nur mit äußerster Strapazierung des Begriffes "Bier" als solche zu bezeichnenden Flüssigkeit dahin und wir hatten mithin mächtig unseren Spaß.

Petra übte die von Verhaltensbiologen als "Axilarpräsentation" bezeichnete Form des Versuchs, attraktive Männchen anzulocken ...
... mit einem gewissen Erfolg...

... und allüberall herrschte ganz allgemein Halligallidrecksauparty...
... oder zumindest andächtiges Lauschen. Markus versuchte sich immer noch seiner pinkenen Schießbude zu entledigen, um eine Grund zu haben, sich ein weniger hässliches Teil kaufen zu können...
... und verlor ob der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen ein wenig die Kontrolle über seine Gesichtszüge. Dennoch ließ er nicht ab, trommelte immer noch maschinengleich die Füllung aus den Türrahmen ...
... und brachte zum einen den ganzen Auftritt zu einem mehr als würdigen Ende und die anwesenden Groupies dazu, ihre andächtigsten Gesichtsausdrücke auszugraben:
... so war zum Beispiel Olli noch lange nach dem Konzert über die Maßen beeindruckt. Und auch Gunnar konnte nicht umhin, auf seine Art Bewunderung mimisch auszudrücken:
... Bernd fand einfach alles nur noch so ganz generell "glasse!!"...
... und nur der Jörch hat einfach -wie üblich- dumm aus der (schwarzen) Wäsche geschaut:
War 'ne runde Sache. Und hätte mir Gunnar nicht noch irgendein südostargentinisches Insektenmittel und Traktorenreinigungstensid als Betthupferl eingeflößt, hätt ich am nächsten Tag auch keinen so mörderischen Kater gehabt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mittwoch, November 15, 2006

Unsere MdBs

Heute: Dieter Wiefelspütz

Es gilt ja gemeinhin als unfein und auch nicht als hohe Schule des gedeihlichen Miteinanders, Menschen nach ihrer Erscheinung zu beurteilen oder sich über selbige lustig zu machen. Das ist schnöder Unfug, selten zielführend und außerdem bin ICH viel zu oft Opfer solch oberflächlicher Atttacken.

Dennoch.

Gelegentlich wird man mit Menschen konfrontiert, die einem unumgänglich ein Lächeln aufs Gesicht zwingen. Entweder, weil man sich freut, je nach Glaubensbekenntnis von Gott nicht derart gestraft zu sein, oder weil man dem genetischen Vermächtnis von Vater und Mutter auf Knien dankt, dass einem derartiges erspart geblieben ist. Was, oder besser Wen ich genau meine, sieht man hier. Das isser. Dieter Wüfelspitz. MdB. Und keiner der Falschesten. Wahrscheinlich ein netter Kerl. Vielleicht ein wenig spießig, vielleicht nicht der Kerl, mit dem man den Barkeeper der "Sissi-Bar" in Verlegenheit bringen kann, aber dennoch wohl ganz ok. Allein, der Mann sieht einfach lustig aus:


Selten passten Name und Erscheinung so perfekt zusammen. Wenn nicht "Wiefelspütz", wie sonst hätte der arme Kerl noch heißen können? Hilbert Zausel? Karl-Uwe Gschaftlhuber? Nein, das wären alles alberne Konstrukte. WIEFELSPÜTZ. DIETER. Das passt! Besser gehts nicht.

Dies ist übrigens das offizielle Portrait-Foto auf der Seite des Deutschen Bundestages. Der arme Fotograf! Welch eine Herausforderung, diese Mischung aus Bill Gates und Catweazle vorteilhaft abzulichten! Und welch ein Versagen!

Dienstag, November 14, 2006

Das Leben hasst mich!

Stimmt nicht? Doch! Weil:

Unser Büro wurde renoviert. Die Maler waren fast zwei Wochen zugange, haben gemalert, abgeklebt, getan und gemacht und auch das Inventar umgestellt. Nicht viel, aber gerade ausreichend, um den Jörch mal wieder bis auf die Knochen zu blamieren.

Es trug sich folgendermaßen zu. In unserem Büro stand schon seit dem frühen Pleistozän ein Jackenständer rum. Der stand da immer unbeachtet und deswegen auch meist von Jacken unbehängt direkt hinter der Tür und ging somit niemandem auf'n Sack. Im Zuge der Renovierung allerdings wurde er von den Malern umgestellt. Und zwar direkt neben die Couch (ja, wir haben eine Couch im Büro! Witze über "da drauf kann man ja dann prima büroschlafen" kann man sich an der Stelle bitte schenken. Ich habe sie schon alle gehört!). Jetzt ist es aber so, dass ich auf dieser Couch traditionellerweise meine Jacke ablege. Weils einfach praktischer ist. Und auch cooler. Und außerdem stand ja der Jackenständer bisher auch zu weit weg.

Da liegt nun also meine Jacke auf der Couch, in der Jacke befindet sich mein Handy, und neben der Couch steht der Jackenständer. Und somit nimmt das Unglück seinen Lauf. In der Form, als dass ich mir denke "Hey, Jörch, guck doch mal nach, ob dich heut jemand angerufen hat!". Weil ich mein Handy immer auf 'lautlos' stelle, muss ich das ab und an machen. So. Ich gehe also zur Couch, beuge mich über meine darniederliegende Jacke, friemele mein Handy heraus, schaue drauf, stelle fest, dass mich (wiedermal) keine Sau angerufen hat, friemele das Ding zurück in die Tasche, richte mich wieder zu meiner stattlichen Körpergröße auf und bleibe just dabei an einem Haken vom Jackenständer hängen und ramme mir das Dingen vollumfänglich gegen den Kopp! Dümmlich.

Jetzt hat die ganze Situation alles in allem ca. 10 Sekunden gedauert. Ich dachte mir, hey, das war ja mal wieder blöd, gell?, reibe mir die waidwunde Stirn und versuche, immer noch schwer lädiert, mein Tagwerk wieder aufzunehmen. Doch wie ist es im modernen Leben? Klar, ausgerechnet in dem Augenblick, wo diese peinliche Situation stattgefunden hat, steht Petra (eine sehr liebe Kollegin) , das alles mitbekommend und sich einen Ast lachend, vor der Tür und fragt "Was warn das eben für 'ne Aktion?". Nicht ohne noch eine neue Kollegin ins Zimmer zu bringen und zu verkünden "Das ist -Namen vergessen-, unsere neue Auszubildende!".

Sowas nennt man: Einen Jörch bauen.

Ich werde morgen wohl etwas später zur Arbeit kommen. Ich muss noch ins Dänische Konsulat. Eine neue Identität beantragen.

Schlimm, schlimm!

Hier übrigens der Eintrag im Duden unter "Jörch bauen, einen":

Jörch (bauen, einen): umgangssprachlich für "etwas voll gegen die Wand setzen", "sich über die Maßen blamieren" oder auch "wider besseres Wissen einen gewaltigen Bock schießen" (siehe auch: -> Mist verzapfen -> Dummhubern -> Scheiße am Hacken haben -> Vollpfosten -> Vollhorst).

Die Fähigkeit, sich vom Alltag völlig überrennen zu lassen und dies auch nicht verheimlichen zu können. Bezeichnet die absolute Unfähigkeit, das moderne Leben zu meistern oder zumindest Pannen unter den Teppich zu kehren. Wenn man "einen Jörch gebaut hat" steht die Verleihung des Darwin-Awards unmittelbar bevor. Menschen, die "einen Jörch bauen", sollten Siuzid als Problemlösungsstrategie ernsthaft in Erwägung ziehen.

Montag, November 13, 2006

Na Prima, Deppen!

Volxgenossen, Kameraden, Mit-Teutonen: Man hat mich schon vieler Dinge bezichtet. Durchgehendes Moment ist allerdings die Vorhaltung einer gewissen geistigen Schlichtheit. Dies äußert sich sehr oft in freundlichen, aber auch markigen Worten, z.B. "Jörch, du bist zu doof um ausm Bus zu winken!" oder auch "Jörch, du stellst dich mal wieder an wie's Kind beim Kacken." Nur sehr selten unterstellt man mir den Hang zu geistiger Überfliegerei. Dies mag nun erklären, warum mich seit heute morgen, als ich von der Meldung geweckt wurde, die Bundesregierung plane die mögliche ins-Auge-Fassung einer angedachten, unter Umständen durchzuführenden Wiederholung des Verbotsverfahrens gegen jenes lustige kleine Rudel geistig völlig unterbelichteter Irrer, die unter dem Kürzel "NPD" in aller Welt den Ausruf provoziert "Geh, schau, die Krauts, sie können's einfach nicht lassen, hm?!", eine Frage plagt. Die Frage ist, kurzgefasst, folgende: Wo zur Hölle liegt mein Verständnisproblem?

Zum Thema. Die NPD ist verfassungsfeindlich. Jeder, der auch nur einmal einen Blick in das in bester Stürmer-Manier verfasste Machwerk ihres Parteiprogramms geworfen hat, kann dies problemlos erkennen. Da wird von "Deutschland muss wieder deutsch werden" verbal-diarrhiert, und auch die Forderung nach einem "Deutschland in den geschichtlich gewachsenen Grenzen" wird auf die Fanatikern eigene manische Weise angesprochen (Anmerkung am Rande: WELCHE Grenzen WELCHER Geschichte hier genau gemeint sind bleibt allerdings ungeklärt. Man mag sich fragen: Ist es mit "von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" getan, oder planen sie die Wiedereingliederung Stalingrads als Vorort Berlins und die Wiedereinrichtung des Korridors Berlin - Jerusalem, das, nationaldemagogischenm Gedankengut entsprechend ja auch mal deutsch, weil von deutschen Rittern besetzt, war?).

Nun gab es ja vor 3 Jahren diesen aufgrund horrenden Kompetenzdefizits Herrn Schilys grandios gegen die Wand gefahrenen ersten Versuch, die NPD verbieten zu lassen. Die Sache ist aus dem Grund bei den netten Jungs in Karlsruhe mit den lustigen roten Klamotten gescheitert, da die NPD zu 2 Dritteln aus faschistoiden Vollpfosten und zu einem Drittel aus faschistoiden Vollpfosten besteht, die in ihrer reichlichen Freizeit sich selbst dahingehend bespitzeln, um herauszufinden, dass das, was sie da tun, wohl nicht ganz koscher (gnihi) ist. Bin ich aber nun doch ein großherziger Mensch und gestehe auch Politikern das Recht zu, Fehler zu machen. Wahrscheinlich lag Herrn Schilys letzte juristische Hausarbeit zu lange zurück und er konnte sich nicht mehr an sauberes juristisches Arbeiten erinnern, und so schlichen sich dann die Fehler ein, die weniger prominenten Anwälten den Auschluss aus der Anwaltskammer wegen erwiesener Dummhuberei beschert hätten.

Dennoch, die Erfahrung wurde gemacht, wir haben alle sehr gelacht und auch manche auch gelernt, dass da was schieflief. Und der Optimist in mir denkt sich, dass auch die Herrn Schily nachfolgenden Chargen des Lernens fähig sind und nun, nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat, die ganze Chose nochmal ernsthaft angehen. Man denkt sich, hey, es kann ja nicht so schwierig sein, diese Faschos vor den Kadi zu zerren, da man ja nun weiß, wo genau nun die Haken, Ösen und Fallen sind, die es itzt zu vermeiden gilt. Zumal die Herren Verfassungsrichter ausdrücklich betonten, dass die Ablehnung des Antrags nicht aufgrund der Sachlage geschah, sondern einzig aufgrund der schlampigen Vorbereitung des Antrags, dies auch mit der Begründung, dass sie sich selbst besser verarschen könnten und nicht die freundliche Mithilfe des willigen Kanther-Apologeten benötigten. Oder kürzer: Gebts ihnen noch ne Chance, und sie stecken die Faschos dorthin, wo sie hingehören, und zwar in Acht und Bann.

Und was passiert? Was, frage ich, passiert? Durch die Hinterbank verfallen unsere Volxvergtreter in Schockstarre und erzählen in jede Kamera folgenden Dummfug: 1. Man dürfe die NPD nicht verbieten, da dies nur deren Anhänger in den Untergrund triebe, wo sie nur um so schwerer zu verfolgen seien. 2. (fast O-Ton Wolli Schäuble) Man hätte die V-Leute ja nicht nur aus Spaß in der NPD, sondern um somit erfahren zu können, was dort den Schmutziges gemacht wird.

Und jetzt (schon), kommen wir zu der von mir oben erwähnten Frage, die mich heute schon den ganzen Tag umtreibt. Oder vielmehr, zu den FragEN.

ad1: Die Logik des Arguments, man dürfe die rechten Kameraden nicht in den Untergrund treiben, um eine Verfolgung nicht zu erschweren, klingt ja beim ersten Hören fast nachvollziehbar. Doch ist hier ein klitzekleiner Fehler versteckt. Es gibt ja bisher noch keine - weder straf- noch parteienrechtliche - Verfolgung. Bisher werden die Faschos nur beobachtet. Wie Heinz Sielmann selig hocken die Schlapphüte in ihren Lieferwagen und beobachten. Und wenn sie nicht beobachten, fragen sie V-Leute, was die denn so beobachtet hätten. Dann werden Berichte geschrieben, Memoranden verfasst und Termine für neue Beobachtungen festgelegt. Nur verfolgt wird recht(s) selten.

ad2: Der logische Zirkelschluss des zweiten Arguments hat schon fast etwas künstlerisch Wertvolles. Die Denke läuft in etwa so: Da ist eine Organisation, die Böses tut. Um dem Rechtsstaatlichtkeitsprinzip folgend eine hinreichende Faktenbasis zu erhalten, was genau Böses denn die Konsorten nun im Schilde führen, werden V-Leute eingeschleust, die eben dieses haarklein berichten. Mithin sind die zuständigen Stellen hinreichend informiert, dass Apfel&Co. sich nicht um die Ehrenmitgliedschaft im "Förderkreis Yad Vashem, Gau Pirna e.V." bemühen. Und jetzt schnappt die geistige Falle zu, und unser Innenwolli behauptet dreist, man könne die Beobachtung nicht aufgeben, weil sonst die Basis einer möglichen Verfolgung der Faschos entzogen würde. Kurz: ich beobachte, um Beweise für eine straf- oder auch parteienrechtliche Verfolgung zu sammeln, möchte aber die Beobachtung nicht aufgeben, weil ... weil ... weil beobachten wohl einfacher ist, als wirklich was zu tun.

Kommt nur mir das komisch vor? Was genau versteh ich da nicht? Wo liegt mein Denkfehler, dass ich all diesem nicht folgen kann? Bin ich doch schlicht zu simpel strukturiert, um den geistigen Höhenflügen unserer Führungselite folgen zu können?

Vielen Dank, für eure Geduld.

Übrigens, die Jungs hier sind auch arg gut drauf und haben nen guten Ansatz, mit dem Gesocks umzugehen:


Donnerstag, November 09, 2006

Hat fertig:



GUT SO!!

Freitag, November 03, 2006

SideFX Vol. 3



Sieht lustig aus, ist es aber nicht!
Ich bin aufgrund der graphischen Ähnlichkeit beider Logos auf diese Gegenüberstellung gekommen! Ich mag Afri-Cola nicht, weil mir das einfach zu süß ist, das ist aber Geschmackssache. Das Afrikakorps ist dieses nicht! War es doch eigentlich da ganz gut aufgehoben, wo es bisher war, und zwar in der historischen Versenkung, so erfährt es doch momentan aufgrund unseres "Friedenssicherungsbeitrags" eine unerwartete Wiederauferstehung. Ist das Posieren mit den Schädeln von Menschen bestenfalls noch als missglückter Ulk gelangweilter Soldaten zu werten, ist das Verwenden von solcherlei Symbolik, sei sie auch noch so hilflos in der Erwartung der kommenden Kritik getarnt, einfach ein No-No!

Bei der Recherche zu diesem Eintrag stieß ich auch übrigens auch noch auf folgende Seite (Danke übrigens an Wikipedia, das solch einen kruden Unfug direkt auf seiner Seite zum Thema "Afrikakorps" verlinkt!): Deutsches Afrikakorps. Wenn ich sowas lese, überkommt mich spontan der Brechreiz!! Ich will ja keinem Veteranen die alzheimerverbrämte oder durch posttraumatische Stressyndrome verwurbelte Erinnerung an "die gute alte Zeit" vermiesen, aber bitte ...!! "Wachsam für den Frieden" ist doch wohl ein reichlich zynisches Motto für eine verbrecherische Angriffsarmee, oder? Und solange wir so einen weltanschaulichen Unfug und dessen Verbreitung zulassen, soll es uns nicht wundern, wenn einige Bildungsferne, die in der Armee ihren letzten Strohhalm sehen, der sie vor dem Prekariat bewahrt, dieses Gedankengut auch und gerade am Hindukusch verbreiten. Ob das bei denen was mit Humor zu tun hatte? Ich mag's bezweifeln.

Nachtrag: Aufgrund der nicht nachvollziehbaren Rechts(!)sprechung der deutschen Justiz, allen voran das Landgerichts Stuttgart über das Verbot der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole, auch (wobei sich der Verdacht aufzwingt: erst recht dann) wenn diese derart gekennzeichnet sind, dass eine antifaschistische Haltung mehr als offensichtlich ist, sah ich mich gezwungen, das Hakenkreuz in der rechten (hihi) Palme zu schwärzen. Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Verwendung des Wortes "Hakenkreuz" in diesem Kontext noch keinen Straftatbestand erfüllt. Dank auch an Alex für den entsprechenden Tipp.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass diese Rigidität unserer Judikative auch gegen die zum Einsatz kommt, die das tatsächliche Problem darstellen.

Mittwoch, November 01, 2006

Allerheiligen

Allerheiligen ist der Gedenktag für alle Heiligen, die keinen eigenen Namenstag besitzen. Es ist also ein Festtag, und kein Trauertag.
FALSCH! Es IST ein Trauertag, denn, er wird nur von wenigen, den rückschrittlichsten, den bildungsfernsten Bundesländern gefeiert, deren größter Teil der Einwohnerschaft den Schritt herunter von den Bäumen noch nicht vollzogen hat und die mit dem Erlernen des aufrechten Gangs noch vor einer echten Herausforderung stehen. Das sind, nur der Vollständigkeit halber: Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das schöne, immer noch zu Unrecht besetzte Saarland.

Aus irgendwelchen, mir unerklärlichen Gründen, vergessen die Bewohner dieser Bonus-befeiertagten Länder, dass sie die geschenkte Freizeit doch lieber dazu nutzen sollten, das Rad zu erfinden oder neue Faustkeile zu schnitzen, und begeben sich auf Wanderschaft. Und sie wandern in die benachbarten Länder, die diesen Tag aus guten Gründen nicht feiern und gehen den Leuten, die dort arbeiten wollen mit Anlauf auf'n Sack. Alle sind sie unterwegs. Die HP-ler, die DÜW-ler, die SLS-ler und woher sie auch immer kommen mögen. Den biblischen Heuschreckenschwärmen gleich überfluten sie die Autobahnen und Innenstädte. Und das mit der diesen Volkstämmen eigenen, auf geistiger Insuffizienz und mangelnder Groß-Kleinhirn-Koordination basierender Behäbigkeit. Irgendetwas scheint lang überwundene Wanderungs-, Jagd- und Sammeltriebe in ihnen erwachen zu lassen. Als gäb's kein Morgen, oder besser, als gäb's morgen keine Geschäfte mehr ... Jedes Jahr das selbe.

Man mag mir Neid unterstellen. Neid aufgrund der Tatsache, dass ich in einem Land lebe, welches den Feiertag begeht, aber in einem arbeite, welches dies nicht tut. Und es ist auch gut möglich, dass da ein klitzekleines Bisschen was dran sein könnte. ABER: wenn ich doch frei hätte, leck die Kuh am Arsch, dann hätt ich doch was Besseres zu tun, als mich in diese Horde einzureihen und zusammen mit einem Drittel der Republik die H&Ms zu überfluten.

Nächstes Jahr nehm ich mir an dem Tag einfach Urlaub. Und dann fahr ich in die Pfalz, such mir irgendeinen völlig entvölkerten Ort aus und schmier dort überall Hundekacke auf die Türklinken.