Freitag, April 27, 2007

... and the land of the ...

... DORK!!!

Man bat mich, einige warme Worte zu meinem US&A-Aufenthalt zu verlieren.

Das ist nicht einfach.

Ich musste mich entscheiden, die immer gleichen Klischees zu wiederholen (sie fahren große Autos, sie sagen zu jedem Dahergelaufenen "How are you doin...?" ohne eine ernstgemeinte Antwort zu erwarten, sie haben 6-spurige Autobahnen und schaffen es trotzdem, diese zu jeder beliebigen Tageszeit völlig zu verstopfen), oder aber tatsächlich neue und weltbewegende Erkenntnisse zu vermitteln.

Ich entscheide mich für die neuen und weltbewegenden Erkenntnisse. Oder genauer: Die neue und weltbewegende ERKENNTNIS. Singular.

Und hier ist die neue und weltbewegende Erkenntnis: Amis sind ein klitzekleines bisschen doof.

Um nicht zu sagen: Grotesk dämlich.

Jedenfalls kann man den Eindruck gewinnen. Dieser wird hauptsächlich dadurch vermittelt, wenn man sich des Amis natürliches Habitat mal genauer anschaut. Was ich meine ist, dass an jeder Ecke ein Schildchen, ein Aufkleber, ein beleuchteter Hinweis klebt oder sonstwie prangt, der die Dinge, die man in der Ecke machen, tun oder unterlassen kann, in den Kontext einer sich daraus ergebenden Gefahr setzt und vor dieser in aller Eindrücklichkeit nicht nur warnt, sondern auch gleichzeitig eine Haftung kategorisch und auch für alle folgenden Generationen ablehnt.

Man kennt ja die allenthalben kolportierten lustigen Warnungen auf amerikanischen Lebensmittelpackungen, die mehr oder weniger deutlich vor den von dem in ihnen verpackten Lebensmittel ausgehenden Gefahren warnen. Beliebtes Beispiel hierfür ist die Warnung, dass die Packung Erdnüsse, die man gerade öffnet, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Nüsse enthält. Oder der frisch gekaufte, noch blubbernde und dampfende Kaffee ziemlich sicher heiss ist. Kennt man alles.

Die dafür oft aufgebotene Erklärung, all diese Hinweise dienten der Schmerzensgeldklageprophylaxe, erscheint richtig. Obwohl die Frage natürlich erlaubt sein muss, wie denn -bitteschön- der mit den Folgen fortschreitender geistiger Erosion lebende Jon Doe, der sich seinen siedend heißen Starbucks Latte Maggiore beim Versuch, Auto zu fahren und gleichzeitig die Uhrzeit von seine Casio abzulesen, über die Keimdrüsen schüttet, eben so dämlich sein kann, dieses zu tun und GLEICHZEITIG weiß, wie man daraus eine Schadensersatzklage formuliert.

Anyway.

Letztlich möchte ich nur einen -von mir höchstselbst dokumentierten- Beitrag zum finalen Beweis jener amerikanischen Eigentümlichkeit leisten. Und zwar habe ich diese in meinem Hotelzimmer gefunden und, nachdem ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, fotografiert. Es handelt sich um eine Sprinklerdüse. Eines jener filigranen und im Falle eines Brandes sehr nützlichen Gerätschaften, die einen möglichen Brandschaden durch einen sicheren Wasserschaden ersetzen, dafür aber das persönliche Überleben im Brandfalle garantieren. Diese Dinger sind so konstruiert, dass, wenn sich ein Brand ausbreitet, die dadurch entstehende Wärme ein ebenso dünnwandiges wie filigranes Glasröhrchen zum platzen bringt, woraus sich dann in reichem vollem Schwalle Löschflüssigkeit auf den Brand ergießt und eben jenen zum Erlöschen bringt. Das Ding war in ca. 2.20 Höhe an der Decke installiert. Oben. An der Decke. Es war weiß lackiert. Genau wie die Decke. Und, wäre der Hinweis nicht direkt daneben geklebt gewesen, hätte ein normaler Mensch das Teil nie gesehen. So klebte aber der deutliche Hinweis daneben.

Der hier:














Ich denke, das spricht für sich.

Natürlich war ich spontan versucht, gleich mal ein paar Klamotten daran aufzuhängen. Einfach nur, um mal zu gucken, was denn dann passiert. Die Aussicht, hierfür mit einem auf unbestimmte Zeit ausgelegten Aufenthalt in einem US-amerikanischen Profanbau auf Cuba belohnt zu werden, hat mich dann aber doch nachhaltig davon abgehalten.


A propos Politik. Nicht alle Amerikaner scheinen mit der von der Minderheit des Volkes wiedergewählten Führung in Einklang zu leben:














Das hat mich dann doch ein wenig versöhnt ...