Dienstag, Oktober 27, 2009

42-2


I
WANT
MORE
LIFE,
FUCKER!

Sonntag, Oktober 25, 2009

Igor

Ein grausames Schicksal hat ihn in meine Obhut getrieben: Igor.
Systematisch gehört Igor zur Art der Granadae aus der Gattung der Sechszylindrigen der Familie der Ford-artigen in der Ordnung der Hecktrieblinge aus der Klasse der Automobile. Jüngst vorgenommene Eingriffe in die Systematik haben ihn darüber hinaus in die neue ersonnene Abteilung der "Schadstoffreichen" aufgenommen, woraus resultiert, dass ihm die Verleihung der für andere Automobile üblichen fröhlich-bunten Plakette für "extrem sinnlosen Aktionismus, den sich irgendein misanthrop-degenierter Regierungsbonze im Fonds seines 600 PS SL mit Chauffeur aus dem After gedrückt hat" verwehrt blieb.
Igor wird dieses Jahr im November stolze 29 Jahre alt und verfügt über eine für dieses fast autobmobiblische Alter vergleichsweise geringe Laufleistung von ungefähr geschätzten 200.000 Km. Igor ist schwarz, wurde aber - ähnlich wie die berühmten weißen Lipizzaner - nicht mit dieser Farbe geboren. Von natur aus mit einem kränklich gold-champagner farbenem Blechkleid verunziert, hat sich Igors letztes Herrchen erbarmt, ihm eine angemessenere, würdigere farbliche Erscheinung zu geben. Igor ist nun mattschwarz. Das kommt ihm als nocturne Lebensform entgegen, ist er doch so vor Fressfeinden (der böse Golf oder auch der fast ausgestorbene landjagende Manta) vortrefflich geschützt.
Igor ist, wie bereits erwähnt nachtaktiv und legt Wert auf einen ausgeprägten Winterschlaf aufrund einer nicht therapierbaren Streusalzunverträglichkeit. Noch sind die Narben einer unbedachten winterlichen Ausfahrt im vorderen Türbereich ähnlich sichtbar wie die Aknenarben unseres zukünftigen Aussenministers, deren Entstehung und die damit verbundenen Hänseleien wohl Grund und Ursache dafür gewesen sind, dass er es uns nun allen heimzahlt. Politiker wird man nur aus Rache an der Menschheit, einen anderen Grund gibt es nicht.

Doch ich schweife ab.

Igor ist kein überfeinerter Vertreter seiner Klasse. Wo andere mit vielerlei Tand und beleuchtetem Zierrat prangen herrscht bei Igor nüchterne Aufgeräumtheit. Mit spartanischer Konzentration aufs Wesentliche hat ihn sein Schöpfer im fernen Köln ausgestattet. Kaum findet man ein asthmatisches Heizgebläse, schon endet auch der Ausflug in die nach-neo-lithischen Sphären automobiler Helferlein.

Auf das Einsetzen des mittlerweile so vertrauten ABS-Ruckelns beim hysterischen Abbremsen angesichts eines zu auffällig unauffälligen Kombiwagens am geschwindigkeitesbegrenzten Straßenrand wartet man ebenso vergebens wie auf irgendein noch so asiatisch anmutendes Bimmeln oder Zirpen beim offenlassen der Türen, der Nichtbeachtung der Anschnallpflicht oder auf die von mir besonders geliebte U-Boot-Sonar-artigen Geräuschkulisse, die sich in überdimensionierten modernen Wagen einstellt, wenn man fahrlässigerweise versucht zu parken.
Igor ist Purist. Igor ist Auto aus Leidenschaft. Igor ist kompromisslos. Ausgestattet mit einem Fahrwerk, für welches heutige Ingenieure auf den Spanischen Reiter (mit Gewichten!) kämen, vermittelt er Fahrspaß schon weit unterhalb dreistelliger km/h-Bereiche. Igor weiß, dass die durchaus respektablen Reserven am besten dort bleiben, wo sie sind: eben in Reserve. Weiß er doch, dass das hauptsächlich von blonden bauch- und hirnfreien ostdeutschen bildungsfernen Damen so adorierte Rasen überteuerter oder getunter Automobile viel eher Ausdruck des Auslebens atavistischer Fluchtinstinkte ist als Kennzeichen überbordender Potenz. Wer schnell fährt, flüchtet. Wer entspannt dahingleitet, begnet selbst dem oft zitierten Teufel auf Stelzen mit einem gelassenen Lächeln.

Doch Igor ist deswegen beileibe nicht "uninteressiert", hat ihm doch sein vorheriges Herrchen eben aus jenem Grund ein auffälliges Muster auf die hintere Scheibe appliziert, welches ein- und zweideutig die Ausrichtung von Herr und Gescherr klarstellt und jedem zufällig vorbeischlenderndem Doppel-X-Träger sotto aber doch voce zuraunt: "So siehst Du aus, Baby!"
Igor wird nun seinen Winterschlaf antreten, es war ein hartes Jahr für ihn. Im April 2010 geht's dann wieder weiter. Bis dahin: Achs- und Ventilbruch!

Und Pascal: Saubere Arbeit! Ich halt' ihn in Ehren!

Montag, Oktober 12, 2009

Guido Westerwelle enttäuscht

Dr. Guido Westerwelle konnte seine Enttäuschung nur schwer verbergen. Keimte doch die Hoffnung in ihm, nach der überraschenden Verleihung des Preises für Extrem-PiepPiepPiep-Wir-ham-uns-alle-lieb-Wünschen an den Herrn Präsident Obama, würde nun auch ihm die zur Auszeichnung für Gute Absichten verkommene west-finnische Buntmetallplakette am plastenen Bande für sein intensives Wollen einer Steuerreform nebst - senkung um den bald faltigen Hals gehängt.

Stattdessen geht der Wirtschaftsnobelpreis erstmals an eine Frau. Und das ist auch gut so.

Freitag, Oktober 09, 2009

Triumpf des Wollens

Nach der überraschenden Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama für seine außergewöhnlichen Leistungen im Bereich der intendierten Völkerverständigung, der fast erwünschten atomaren Abrüstung, der beinahe angedachten Schließung des völkerrechtswidrigen Gefangenenlagers auf Cuba und nicht zuletzt für die zeitnahe und ernstgemeinte beabsichtigte in-Angriff-nahme des Beginns der Einleitung einer dezidierten Planungssphase der möglichen, aber zeitlich unspezifizierten Beendigung des (ebenso völkerrechtswidrigen) Krieges gegen den Irak, erscheint die langersehnte posthume Verleihung selbigen Preises an Erich Mielke für seine sich in den berühmten Worten kondensierte Menschenliebe "aber ich liebe doch alle" als Anerkennung seines humanitären Lebenswerkes in greifbare Nähe gerückt.

Donnerstag, Oktober 08, 2009

's isch ned oifach

Reserve-Uffz-A.D. Alois Steinerle ist es leid. Jeden Abend der gleiche Scheiß beim Requirieren der Veschper. Überall bloß Döner, Hamburger, Pizza und anderer Anarchistenfraß. N Deutschländerwürstchen gibts nur noch gegen Bezugsschein (Bz.S.-Fleisch, Sonderration für verdiente Kämpfer) in der Apotheke.
Das hätts früher alles nicht gegeben.

Aber jetzt, mit diesen Weicheiern in Berlin...

Reserve-Uffz.A.D. Alois Steinerle weiß nur eins: Kampf, Sieg oder Untergang! Kein Fußbreit dem linken Gesindel.