Sonntag, April 25, 2010

Der Praktikant schreibt am Wochenende

Und zwar im Stern und zwar über die pekinesische Automesse. Klar, das Ereignis ist ein überbewertetes und vielleicht sollte man erwähnen, dass es mich in etwa so arg interessiert, wie wenn in China eine A-Klasse umfällt.

Dennoch ist der Artikel in mancherlei Hinsicht lesenswert. Hier einige Zitate:

"Mobile Kuriositäten

Natürlich werden in Peking auch staatstragende Autos gezeigt. Etwa die neue chinesische Präsidentenlimousine von Honqi. 6,40 Meter lang, 300 402 PS stark und eine Spitze von 240 km/h. Das Modell ist schwer gepanzert und zeigt deutliche Designähnlichkeiten zu Rolls Royce, Bentley und Maybach. "

Nun, des Chinesen Hang zu Pomp und Prunk ist seit seines Mauerbaus ja nun hinlänglich bekannt. Aber ein Auto mit den Leistungsmerkmalen eines handelsüblichen Flugzeugträgers bei gleichzeit mehr als erbärmlicher Leistungsausbeute, das hat man schon besser gesehen.

"Doch außer den obligatorischen „Electric-Schriftzügen“ und einem glänzenden Metallkasten unter der Motorhaube gibt es keinerlei Details über die Technik."

Man stelle sich vor, wie das aussieht: Ein Auto, auf dem "Electric-Schriftzügen" draufsteht. Hier hat der späte Gänsefuß doch einen Pferdefuß.

Und jetzt mein Liebling:

"Im Stiele eines Lexus RX bietet der jedoch nicht mehr als automobile Hausmannskost."

Ein Klassiker unter den Fehlern, quasi der Jopi Heesters des schrifftlichen Fauxpas.

Und einer noch, für auf'm Weg:

"Zusammen mit Volkswagen wird es den chinesischen Partner in kurzer Zeit gelingen, Autos zu bauen, die den europäischen Qualitätsstandards genügen, jedoch zu chinesischen Kosten produziert werden."

Entweder ist das "n" an der einen Stelle falsch oder es fehlt an der anderen.

Trotzdem gilt auch hier: Der Dativ ist dem Dativ sein Golf! Oder wie der Lateiner sagt: Dativ dativem lupo seat!

Samstag, April 24, 2010

Auf der Veterama

Veterama, der Flohmarkt für Autos (alte), Klamotten (alte), Zeugs (altes) und Lebenseinstellungen (auch alte, aber hallo!).

Hier einige Impressionen.

Benzinstrumente, Benzinstrumente, kaufen Sie Benzinstrumente. Kaufen sie 4, bekommen Sie eins geschenkt. Keine Ahnung, warums davon so viele gibt. Die Frage die bleibt ist aber die: Wo ist der ganze Rest vom Benz hin? Oder fahren die in Marokko alle ohne Instrumente? Möglich wär's.
Ein Fiat. Man glaubt es nicht, aber es ist ein Fiat. Hinten sieht er auch so aus, nur beim Kühlergrill scheint's kurzfristig einen Lieferengpass gegeben zu haben, den man mit Teilen des nächstgelegenen Rolls Royce Werks überbrückte. Ein Auto, das Understatement atmet. Das oder den unbedingten Willen zum peinlichen Auftritt. Ist aber alt und somit OK.
Ein Lotus E-irgendwas. Herrliches 80er Design, eine Linienführung die nur zwei Ziele hatte: 1. Mädels beeindrucken, 2. Einparken zum Problem anderer Leute machen. Die Schleuder ist so riesig, die Motorhaube so lang, dass man ihn nur entweder auf Fußballfeldern oder stillgelegten Flugplätzen parken kann. Da diese Örtlichkeiten in zentraleuropäischen Innenstädten eher spärlich gesät sind, wurde das Fahrzeug werksseitig schon mit einem Ablenkungsknöllchen unterm Scheibenwischer ausgeliefert.
Offensichtlich ein Ami. Gediegen schlichter Auftritt und ein Grinsen wie Jack Nicholson auf Chrystal Meth. Nix für die Innenstadt, aber dort wo ich herkomme, wär er der König.
Das ist der Unterschied zwischen früher und heute: Die Liebe zum Detail. Wer würde heute noch ein ca. 5 Kilo schweres Vollmetallmodell eines Flugzeugs aus lauter Jux und Dollerei auf die Motorhaube seines SUVs dengeln? Oder auf seinen A6? Niemand. Würde ja auch scheiße aussehen. Wobei, gerade bei Letztgenanntem wäre jede Ablenkung vom seifenstückchenartigen Äußeren ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wahrscheinlich versteh ich zu wenig von Stil, Geschmack und überteuertem Windkanalkult.

Die Deko ist in etwa so groß wie ein Smart und dabei 10 mal so interessant. Wirklich bedauerlich. Unnötig, übertrieben, absolut sinnlos und weit ab von sinnvoll. Aber schön.
Trauma meiner vergeudeten Jugend: der Strich8. Und eines Tages... eines Tages wird er mir gehören!
Mit dem Foto will ich einfach nur angeben.
Der einzige Ford auf der gesamten Veterama. Aber: Was für eine Schönheit! Schöne Seite, geiler Arsch:
Es ist schon erstaunlich, wie schnell selbst ein schon leicht angegrauter Mann beim beschreiben automobiler Formen sein Heil in präpubertärer Terminologie sucht. Doch ich muss leider feststellen, dass alles andere, jede vergeistigtere Form des Ausdrucks dem Kern der Sache auch nicht im Mindesten angemessen wäre. Ein geiler Arsch ist ein geiler Arsch.

Bei Autos.
Und ja, auch die Kinder Nippons waren einst zur gediegenen Blechbedengelung fähig. Ein alter Toyota in Kill-Bill-Lackierung. Seine schiere Präsenz beweist, dass Bremsprobleme damals noch unbekannt waren.
In hoc signo vinces! Solch edlen Zierrat bonert der Bonze doch gern.
Und zum Abschluss noch der typische Veteramabesucher. Dieser spezielle Kollege, ich weiß es nicht, aber ich vermute, der sucht irgendwo ne Hakenkreuzschaltung für nen 41er Opel-KZ.

Montag, April 12, 2010

Crashkurs Kultur. Heute: Lyrik

Zar Peter,
Zar Alexander,
Und Peter Alexander,
Poppen
Zarah Leander!