Mittwoch, November 28, 2012

Die Gesellschaft zur Stärkung der Verben wünscht:

Froh's Fest. Zu diesem Behufe schickt sie als Anbandelmail getarnte Sprachkarikaturen an einen auserwählten Rezipientenkreis. Unter anderem eben auch an mich.

Das sieht dann so aus:

Hello

Nun kommt die hektische Zeit überall wird herum gerennnt, gesucht,
gestresst, keine Zeit, keine Nerven,

Stopp

Gönn Dir einen feinen Weihnachts Drink.
http://bemy.johansson.nu/
Warum nicht mit mir?

Ich freue mich darauf!!!

Dienstag, November 27, 2012

Es why?nachtet zeitnah...

... bei Aldi gibts Unterwäsche: Festlicher Damenslip

Den gibts ab nächster Woche in jeder süddeutschen Filiale des beliebten Diskounters mit der behaglichen Einkaufsatmosphäre für geschenkte 6,99 Öre im Doppelpack zu erwerben.

Soweit, so banal.

Allein, die Frage bleibt: Was kann an einem, wahlweise zwei, Slips "festlich" sein?

Nun, wenn sich der Digital Native einer Sache nicht sicher ist, schaut er nach. Und zwar im Internet. Der Suchbegriff "festlich" reicht schon, um auf folgender Seite http://www.dwds.de/?qu=festlich die entsprechenden Informationen zu finden, welche, nach einer kurzen geistigen Konklave unter Einbeziehung beider noch aktiver Gehirnzellen, letztlich mehr verwirrt als erklärt.

So verwirrt zunächst die nomenbasierte Herleitung des in Frage stehenden Attributs "festlich". Sehen wir uns die Erklärungen zu "Fest" aber genauer an, kann man schon erkennen, dass die Bezeichnung für Aldis Damenschlüpper durchaus mit Bedacht gewählt sein mag: "Lat. festus ist wie feriae (s. Ferien und Feier) etymologisch verwandt mit lat. fenum ‘heiliger, der Gottheit geweihter Ort’ (s. fanatisch)." Na, wenn das mal nicht in die richtige Richtung geht! Gerade der Verweis auf "fanum 'heiliger, der Gottheit geweihter Ort' mag dem einen oder anderen Liebhaber des sanften Geschlechts als nachgerade poetische Verbrämung erscheinen und somit zumindest thematisch durchaus positiv konnotiert werden. Der festliche Schlüpfer, passend für den geweihten Ort, für dessen Besuch der eine oder andere durchaus gewillt ist recht deftige Eintrittspreise in den entsprechenden Etablissements zu entrichten.

Mag dies zwar schlüssig aber letztlich doch als zu weit hergeholt erscheinen, wird die konkrete Erklärung des fraglichen Attributes doch noch eindeutiger: "festlich Adj. ‘feierlich, in fröhlicher, gehobener Stimmung, nicht alltäglich’ ". Was aber nun sagt uns dieses? "Nicht alltäglich" kann auf den ersten Blick bedeuten, dass der Slip eher etwas für die hygienisch robustere Dame ist, will meinen, er wird nicht alltäglich gewechselt. Diese Bedeutungsverengung kann aber getrost zur Seite geschoben werden, weil sie a) despektierlich und b) zu ekelig ist, um konsequent zu Ende gedacht zu werden. Bleibt also "feierlich, in fröhlicher, gehobener Stimmung". Das führt zum positiven Ende, ist doch jenes Bekleidungsstück also nur dann zu tragen, wenn sich die Trägerin in gelöster, bzw. hoher Stimmung befindet und sich darob auch umso leichter von ihm trennt, um dem dann nicht mehr allzu streng nach unten geneigten Gatten oder gerade verfügbaren Galan den Zutritt zum geweihten Ort zu ermöglichen.

Ob und wieweit das ganze nun "nur" zur Weihnachtszeit gilt, die zeitlich enge Verknüpfung des Angebots mit der Feier der 2012 Jubiläums anlässlich der Geburt des Sektengründers legt dies ja nahe, oder aber zu anderen "festlichen" Ereignissen auch opportun erscheint, ist wohl jeder Trägerin anheim gestellt. Vielleicht nur begrenzt durch die Haltbarkeit des Produkts als solchem.

Festliches Adventsficken also!

Donnerstag, November 22, 2012

Durchsage zum IC 0815...

Eben verkündete der freundliche Nachrichtengustel: "Bahnreisende müssen sich im Winter auf mehr Zugausfälle und Verspätungen einstellen".

Diese doch recht einfache Aussage ist auf so vielen Ebenen falsch, widersprüchlich oder lächerlich, das man sich gezwungen fühlt, die Grenzbereiche des mit unserer Sprache Ausdrückbaren zu erforschen, um diese völlige propagandistische Verlogenheit zu ergründen.

Im übrigen hoffe ich dabei neue und interessante Pejorative zu erfinden.

Zum Thema. Warum ist o.g. Aussage falsch?

  1. Die Anrede
    "Bahnreisende" ist ein vielfach verwendeter, und von diesem kompetenzfreien Rudel sinnloser Irrer, die man gemeinhin als "Bahnpersonal" kennt, zum Zwecke der Verschleierung eingeführter Begriff, um von den Tatsachen nicht nur abzulenken, sondern diese, also die Wahrheit, mit diesem Begriff zu erwürgen.

    Der "Bahnreisende" tut und ist  viel, aber eins ist er nie und nimmers: Reisender. Wir Bahnopfer werden manchmal verschoben, verfrachtet und, wenn wir glück haben, überrollt, aber noch nie ist ein fühlender Mensch mit wachem Geist und offenem Herzen mit der Bahn "gereist".
    Bahngestützte Mobilitätsversuche sind immer eine Geschichte des unverschuldeten Scheiterns. Unverschuldet vom Reisenden, was die völlige Falschheit des Begriffs impliziert. Es müsste somit vielleicht "Bahnreisewilliger" oder "Der, der mit der Bahn einen Ortswechsel versucht" heißen, weil, zum "reisen" reichts nur sehr, sehr selten. So selten, dass eine "Reise" eine derart vernachlässigenswerte Ausnahmen darstellt, dass sie im Rahmen dieser Echauffage durchaus als nicht existent gewertet werden kann.
    Verspätung, Ausfall, Unterkühlung und Tod durch Kreislaufüberhitzung sind Termini, die die übliche Bahngeisel beschreiben. Diese Dinge bestimmen das Leben jener erbärmlichen Kreaturen, die durch zweifelhafte oder gar falsche Entscheidungen in ihrem Leben dazu verdammt sin, sich und ihre Mobilität an genau die Organisation zu verpfänden, die dieser Aufgabe erwiesener Maßen nie, niemals nicht und unter keinen Umständen, selbst wenn das Jesuskind selbst vom Himmel stiege und den IC mit göttlicher Macht über die Schienen trüge, Herr würde. Somit würde sich als passende Attribuierung "Bahnopfer" oder "Bahngeschädigter", aber niemals "Bahnreisender" anbieten. Das ist Propaganda, Lüge, Augenwischerei, wenn nicht gar üble Nachrede.
  2. "Müssen uns drauf einstellen"
    Müssen? Auf den ersten Blick, vielleicht. Aber müssen wir wirklich? Frei nach dem geflügelten Wort, man müsse nur eins im Leben, nämlich sterben, kann auch hier relativiert werden. Wir "müssen" nicht, schon garnicht damit rechnen. In der Tat "wissen" wir Bahngeiseln. Wir sehen. Wir wissen. Wir antizipieren mit schlafwandlerischer Sicherheit. Wir können garnicht anders, als zu wissen, und das müssen wir nicht, das ist uns in unserer Eigenschaft als Bahnabhängiger immanent. Das Bahnopfer "weiß". Es weiß nicht warum aber es weiß, quasi freiwillig, aufgrund äonenlanger Erfahrung, gezeichnet vom Schmerz der Entbehrung und Erfahrung, dass alles, was die Bahn ankündigt, mit Ausnahme der in Aussicht gestellten Preiserhöhungen, nicht oder wenn, zu spät eintreten wird. Das fängt schon mit dem ältesten aller Bahnwitze an: "Abfahrt: 9.45". In Variationen auch nachzulesen an jedem Bahnhof. Ist es denn nicht so, dass ein Zug, wann auch immer, IRGENDWANN abfährt, aber niemals, völlig ausgeschlossen, physikalisch unmöglich, zur angegeben Zeit, also hier um 9.45? Wenn die Bahn also sagt, zum Winter gäbe es neue Züge, dann ist nur eins gewiss: Diesen Winter nicht! Vielleicht in Argentinien, ja. Aber dort ist dann ja auch Sommer. Aber hier? Im Winter? Neue Züge? Niemals! Und möge der Teil meines Gehirns verdorren, der auch nur eine mystel Sekunde gewagt hatte zu hoffen. Einstellen? Warum? Wenn wir schon nicht reisen, so können wir doch eins: In die Zukunft schauen. Wir wissen, wann ein Zug nicht fährt. Wir wissen, wann die Heizung geht (Sommer), wir wissen, wann die Klimaanlage ausfällt (auch Sommer), wir wissen, was mit den Dümmsten unseres Nachwuchs geschieht (normalerweise Lokführer, falls zusätzlich soziologischer Autismus diagnostiziert wurde Zugbegleiter, wenn dann noch faschistisches ADHS hinzukommt Bahn-Security-Mitarbeiter). 
  3. "Im Winter"
    Natürlich im Winter! Wann auch sonst? Wie unter 2. erwähnt: Wir wussten das. Im Sommer droht der Hitzestau und kaputte Klimaanlage. Das alles ist aber aufgrund der doch meist recht milden Sommer ein eher seltene Todesursache und betrifft dann auch nur eine weitere Randgruppe der Gesellschaft, die Rentner. Und ob die nun heute oder erst in 2 Jahren sterben, ist soziologisch gesehen eh Wurscht. Aber Winter, Winter ist gut. Winter ist, wenn schon nicht kalt, so doch dunkel, nass und per se "bäh!". Da kann man auch nicht zur Not mal laufen, oder sich ein Fahrrad klauen, um die Reststrecke zu bewältigen. Im Winter hat uns die Bahn am Arsch, da sind wir am wehrlosesten. Keine Alternativen! Und komm mir jetzt keiner mit "Ei dann fahr doch mim Auto!", darum gehts hier nicht. Und Fahrrad fahren nur die Härtesten, dann aber auch oft nicht weit oder mehr als einmal. Laufen fällt auch aus weil sich das als Fortbewegungsart für Strecken größer 100 Meter einfach nicht durchgesetzt hat. Also Bahn. Und die Bahn weiß das. Sie weiß, dass wir nicht mehr anders können. Dann gibts keine Gnade mehr, dann packt sie das Mengele'sche Experimentierhandbuch auf, schlägt die Seite "Kälteexperimente" auf und lässt ihrer kranken Phantasie freien Lauf. Leiden sollen sie, die auf sie Angewiesenen. Lungenemphyseme, Kältepickel, kältebrandabfaulende Zehen und ganze Gliedmaßen, Augen, die in den Höhlen vereisen. Das und nichts weniger will sie uns antun, "Die BAHN". Zum Glück haben wirs ja vorher gewusst. Das ändert nix, aber es tut gut, bestätigt zu werden.
  4. "Mehr Zugausfälle und Verspätungen"
    Gut, das ist jetzt fast zu einfach. Die Bahn kann nur eins: Nichts. Und sogar das meistens zu spät und dann auch nicht immer. Die Frage, die sich stellt, ist aber doch eher mathematischer Natur. Wenn die Bahn nie dann fährt, wenn sie sollte, und dermaßen oft ausfällt, dass der Ausfall die Norm ist, wie kann sie dann überhaupt fahren und wenn ja, womit?
  5. Fazit
    Lasst uns, ihr Bahngeiseln, einmal noch mit der Bahn "reisen". Planen wir einfach mal 3-4 Tage im Winter ein, um von hier nach Berlin zu fahren. Fahren wir zum dortigen Glaspalast, dem Hauptquartier, dem Zentrum des Bösen. Lasst uns dort warten, bis diese Managerkarikatur von Grube ankommt, und lasst uns ihn, nein, nicht töten, aber foltern. Wir nehmen ihm Führerschein, Chauffeur, Pilot, Limousine und Privatjet, und geben ihm seine eigene Medizin zu kosten. Mit einem Schild um den Hals "Nur Loser fahren Bahn" (das sollte in etwa so wirken wie das Schild, das Bruce Willis am Anfang von Die Hard 3 tragen musste) muss er einen Monat lang Regionalexpress fahren, 24 Stunden am Tag, nur gekleidet mit jenem Schild, nur sich ernährend von dem, was er in den Speisewagen dieser Züge findet, nur angewiesen auf den kleinen Trost mitmenschlichen Kontakts, den Lokführer Honk, Zugbegleiter Fritzl und die Kameraden Adolf und Heinrich vom Bahn-SD zu spenden bereit sind.
    Und sollte er wider erwarten, dies überleben... tja dann... dann gibts einfach noch eine aufs Maul. Aber von vorne, damit er weiß, woher's kommt.

Mittwoch, November 21, 2012

Anne in der Alten Seilerei

"Niemand singt so schön nicht wie sie!"






Montag, November 19, 2012

Spannend

Moderne Zeiten erfordern moderne Einkaufsmethoden. Und auch beim Erwerb eines Spannbettbezugs ist Amazon der Provider der Wahl. Die Vorteile sind die bekannten und wo sonst kann man sich von anderen Kunden über die Vor- und Nachteile des Produkts informieren lassen. Will meinen, die Kundenrezension ist doch immer gern gelesen, denn Spannbetttuchkauf ist Vertrauenssache.

Doch was sagt uns folgende Aussage von SpannbetttuchuserIn "BriZta":

Optische Mäuse haben teilweise ein Problem mit der Oberfläche (ist vielleicht garnicht so irrelevant.

Ich habe ungefähr 5 Minuten über diese prekärsprachliche Pretiose grübeln müssen, bis ich drauf gekommen bin, was das bedeuten könnte.  Aber ich bin ja auch nach Aussage der meisten, die mich kennen, "ein bisschen doof".