Freitag, August 01, 2008

Dresscode trocknen Hirn aus

Aus gegebenem Anlass hat mich die Frage umgetrieben, wie man sich denn nun als High Potential und zukünftige Vorstandsmolluske in diesen tropischen Zeiten im professionellen Umfelde gewandet.

Eine kurze Suche förderte diesen Treffer zutage. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Artikel von einem Herrn mit Schlips (respektive Kravatte) oder einer Dame mit hochgeschlossener Bluse geschrieben wurde. Ich zitiere (kursive Anmerkungen von mir):

Dresscode für das Büro im Sommer bei Hitze

Für Büros in denen Wert auf gepflegte Kleidung gelegt für diese gilt während der Sommermonate weiterhin ein strikter Dresscode auch wenn keine Klimaanlage installiert sein sollte.

Außerdem gilt bei hohen (und tropischen) Temperaturen die Regel des sogenannten Partizipienverzichts. Diese dürfen bei über 20 Grad weggelassen.

Für Herren gilt, dass Sandalen und kurze Ärmel nicht erlaubt sind. Auch das lockern der Kravatte oder Knöpfe am Hemd zu öffnen ist nicht gestattet.

Kravatte? Groß- und Kleinschreibung? Satzzeichen? Nicht bei diesem Wetter!

Bei tropischen Temperaturen und großer Hitze im Sommer ist das Ablegen des Jackets und der Kravatte gestattet.

Aber nur im Sommer. Und dann auch nur, wenn tropische Temperaturen und große Hitze gemeinsam auftreten. Bei überraschenden Hitzeperioden in Herbst oder Winter ist das Öffnen der Kravatte oder das Lockern der Knöpfe am Hemd nicht nur nicht verboten, sondern explizit erwünscht!

Für Frauen sind kurze Arme und Beine gestattet, jedoch sollten diese rasiert sein.

Logisch. Saisonal bedingte Kleinwüchsigkeit entbindet die modisch elegante Frau nicht von den grundlegenden Regeln der Hygiene und des gepflegten Auftritts!

Für beide Geschlechter gilt als oberstes, dass Schweizgeruch im Büro nicht geduldet ist und DEO und deodorieren auch Pflicht ist.

Der Artikel stammt offensichtlich aus Österreich. Ob dort mittlerweile der Ausspruch "Du stinkst wie ein Eidgenosse" Eingang in die Umgangssprache gefunden hat, bleibt noch herauszufinden.

Diese Dresscodes stammen von Uwe Fenner Leiter des anerkannten Instituts für Stil und Etikette.

Uwe Fenner ist ebenfalls Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft Interpunktionsverzicht" und Mitarbeiter der Forschungsgruppe "Satzbau" des Instituts für angewandte Sprachdegeneration.

Was einzig zur Erkenntnis führt, dass ein Mitarbeiter in Shorts und Schlabbershirt aufgrund der damit einhergehenden positiveren Cerebralklimatisierung vielleicht doch ein größerer Nutzen für's Geschäft ist, als einer, bei dem aufgrund der hohen (und tropischen) Temperaturen (im Sommer) schon die irreversible Eiweißreduktion im Sprachzentrum angefangen hat.

Und falls mir mal wieder niemand glaubt: http://www.praktische-tipps.de/beruf/dresscode/58/dresscode-fuer-das-buero-im-sommer-bei-hitze.htm

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