Montag, Februar 23, 2009

Shemale

„Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak- und Spirituosen-Industrie.", tat uns unlängst Phillip Mißfelder (MdB) kund.

Diese Äußerung hat natürlich allenthalben für große Verwunderung gesorgt und erboste nicht zuletzt die Tabak- und Spirituosen-Industrie, die sich lieber durch Altbundeskanzler









und/oder bayerische Lokalpolitiker










repräsentiert sieht.

Doch mag man es ihm (ihm?) nachsehen. Geistige Verwirrung und Wortdurchfall sind da sehr oft die Folgen einer zu hohen Arbeitsbelastung. Immer im Dienste für die Metropolregion Castrop-Rauxel, nie eine freie Minute und dann noch auf das eigene Geschwätz achten, das geht nun wirklich nicht.

Dass hieraus sogar elementare Identitätskrisen erwachsen, überrascht somit nur die wenigsten. Man mag es als Akt der Akzeptanz der eigenen Indifferenz werten, dass Phillipina Mißfelder hieraus keinen Hehl macht und offensiv mit dem Problem umgeht.









Hier ist Folgendes zu lesen:

Liebe Besucher,

herzlich Willkommen auf meiner Homepage.

Bei der Bundestagswahl am 18. September 2005 wurde ich als Kandidat des Wahlkreises Recklinghausen I zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt. Dieses Vertrauen, das mir dabei die Wählerinnen und Wähler gegeben haben, ist mir Ansporn und Auftrag, mich in Berlin für alle Belange Recklinghausens, Castrop-Rauxels und Waltrops einzusetzen, damit sich die Potenziale unserer Region wieder stärker entfalten können. Auf diesem Wege können Sie sich über meine Person, meine Arbeit als Abgeordnete des Deutschen Bundestages und meinen Wahlkreis informieren.
Ihr Philipp Mißfelder

Ich wünsche ihr an dieser Stelle auf jeden Fall gute Besserung und baldige Genesung.

Und hier der Quallennachweis:
http://www.philipp-missfelder.de/

Donnerstag, Februar 19, 2009

Dienstag, Februar 17, 2009

Genug davon!

Montag, Februar 16, 2009

Einige Viechies

Ein Kea versucht sich den Weg in die Freiheit zu nagen. Aber wohl nicht ernsthaft. Weil, würde er rauswollen, ich wette, er würde einen Weg finden!



Keas können noch fliegen, mögen es aber nicht. Sie laufen dafür gern, können es aber nicht.



Waschbären gehören auch zur Gattung der "uiwassinddiesüß"-Tiere. Leider scheint ihnen der Aufenthalt im Zoo weniger Spaß zu machen, als z.B. den Keas.



Und er hier ist wohl einfach nur scheißen-mies-drauf. Ein Seeadler mit einer Flügelspannweite von 2.30 hat einfach nix in einer Voliere zu tun, in der es selbst Tweetie vorzöge, von Sylvester endlich gefressen zu werden.



Anders ist es allerdings bei ihm hier. Während in China Baumpandabärflossensuppe bei den Reichen und Dämlichen immer noch als Aphrodisiakum gilt, hat er es hier zusammen mit einem baumsüchtigen Kollegen wirklich gut. Großes Gelände, viel Ruhe und offensichtlich wohlmeinende exilholländische Pfleger, die ihm ein wenig Gras ins Futter mischen.



Da lacht die Koralle. Auch bei ihm hier könnte man meinen, er habe einen über den Frust geraucht.

Sonntag, Februar 15, 2009

Hehe...

Freitag, Februar 13, 2009

O-Weh-K-W

Diese Nachricht erreichte mich unlängst in meiner W-K-W-Inbox.

Ich erwäge ernsthaft, darauf zu reagieren. Sei es auch nur, um mehr über einander für unseren gegenseitigen Liebesnutzen wissen.

Donnerstag, Februar 12, 2009

Das Interview

Volker Horst, geboren am 20.04.1889 in Rehbraunau, ist Geschäftsführer der ROFNIDAG. Er studierte schon als 12 Jähriger Angewandten Personalabbau an der FH St. Gallen, promovierte in Vergleichender Kulturmisanthropie und ist Träger des Schützenabzeichens Dritter Klasse in Feinblech der Mauthausener Mittelgebirgsjäger. Er ist Autor des Buches "Kosteneffizienzoptimierung im Null-Mitarbeiter-Betrieb" und Mitherausgeber der betriebswirtschaftlichen Wochenschrift "Die Insolvenz". Volker Horst ist Schwager dreier Kinder und lebt zur Zeit auf seinem Hausboot "HMS Queen Elizabeth II".



Das Gespräch führte Der Jörch.

DJ: Herr Horst, ich danke Ihnen, dass Sie sich heute Zeit für unsere Leser genommen haben, und ich darf Sie recht herzlich hier im Palais Val De Coccinelle begrüßen.

VH: Da haben Sie völlig Recht!

DJ: Herr Horst, Sie sind Geschäftsführer eines der weltweit führenden Unternehmen der Software-Branche. Können Sie uns bitte in kurzen Worten das Geschäftsfeld des Unternehmens darlegen?

VH: Die ROFNIDAG ging aus dem ehemaligen Vereinigten Grillkohlekombinat Rosa Luxemburg mit Sitz in Schlechterwortwitz in der heutigen ehemaligen DDR hervor. Durch Zukäufe, Aquisitionen und Neuerwerbungen vieler international rennomierter Unternehmen haben wir mittlerweile eine führende Position im Bereich der Herstellung von Business-Software, Unternehmensprogrammen und auf dem Sektor wiederverschließbarer Getränkedosen erreicht. Kernbereich unseres Unternehmens ist aber nach wie vor Herstellung und Vertrieb von Business-Software. Hier befinden wir uns im Wettbewerb mit den ganz Großen des Marktes wie SAP, Microsoft und dem VEB Tronitron in Abwicklung.

DJ: Der Begriff "Business-Software" mag einigen unserer Leser unbekannt sein. Was genau ist "Business-Software"?

VH: Das ist eine exzellente Frage. Der Bereich der Business-Software umfasst alle Prozesse, Vorgänge, Abläufe und Methoden zur Beantwortung von Fragen, die im geschäftlichen Bereich nicht nur auftauchen, sondern in diesem Zusammenhang auch beantwortet werden müssen, um Entscheidungen, Dezisionen und Beschlüsse zu generieren. Hierbei werden Eingangsparameter erfasst, elektronisch ver- und bearbeitet und dann einer humanbasierten Auswertung zugeführt. Am Ende des Prozesses steht die Transparenz der Unternehmung in Hinblick auf Aufstellung, Dynamisierung und Entscheidbarkeit der Beurteilungsspielräume im Rahmen internationaler Standards.

DJ: Ah ja. Können Sie dies vielleicht anhand eines griffigen Beispiels erläutern?

VH: In der Tat. Stellen Sie sich zum Beispiel einen international aufgestellten, multinationalen, in mehreren Ländern operierenden, weltweit am Markt positionierten und über Ländergrenzen hinweg tätigen Konzern vor. Dieser hat nun die Anforderung, Monats-, Quartals- oder gar Jahresabschlüsse gemäß den Regeln einer außerordentlichen Grundbuchführung unter Beachtung der einschlägigen Synergie-Effekte zu generieren. Dies wäre dann der Kernbereich zum Einsatz unserer OBST Software (*Anm. d. Red: OBST steht für "Online Bilanz-Strukturierungs-Tabellenkalkulation). Mit OBST können Sie alle Zahlungsflüsse und sämtliche monetären Strukturen der an der Gesellschaft beteiligten Untergesellschaften erfassen, zentralisieren, übertragen, berechnen, konsolidieren, erneut berechnen, mehrere Monate in frischem Torf begraben, weiterleiten und anschließend - und hierauf sind wir besonders stolz - aggreg- und anschließend dem Aufsichtsrat servieren. Das ganze funktioniert natürlich sowohl online, in Echtzeit, zur Laufzeit, und - gegen einen geringen Aufpreis - auch außerhalb der Freizeit. OBST bietet dabei ein Maximum an Transparenz unter Reflektion aller relevanten Daten, stellt Daten augenfreundlich dar und liefert am Ende des Tages eine Bilanz, von welcher sich noch Ihre Kinder vor dem zu Bett gehen Geschichten erzählen werden.

DJ: Gut. Das ist ja nun nicht allzu schwer zu verstehen.

VH: Sehr richtig, denn Simplicity, User-Orientation und End-Usabilty sind bei uns die Key-Features unserer Go-To-Market Strategy auch im Sinne eines Customer-relevant Compelling-Points.

DJ: Herr Horst. Die ROFNIDAG war kürzlich in den Medien, da auch sie von der internationalen Finanzkrise betroffen ist. In diesem Zusammenhang mussten auch Sie Mitarbeitern die Chance zu persönlichen Neuorientierung am Arbeitsmarkt einräumen. Können Sie unseren Lesern hierzu einige Erläuterungen geben?

VH: Sehr gerne. Wie alle großen Mitbewerber - SAP, um nur einen zu nennen - haben auch wir die Krise als Chance zu nutzen gewusst, um vielen unserer Mitarbeiter neue berufliche Opportunitäten offerieren zu können. Dass dies nur durch die Beendigung alter und meist auch maroder Arbeitsverhältnisse zu erreichen war, ist natürlich ein Wehrmachtstropfen, aber wir sind uns sicher, dass wir durch die freundlichen Formulierungen der Kündigungsschreiben und dem darin aufrichtig beteuerten Bedauern die schlimmsten Härten des Vorgangs im Vorfeld schon eliminiert haben. Außerdem haben wir die Kündigungen auf chlorfrei gebleichtem Papier verfasst, was ja gerade in den Zeiten einer globalisierten Erderwärmung, also auch vor dem Hintergrund umweltschutzrelevanter Überlegungen, ein durchaus nicht zu vernachlässigender positiver Aspekt ist.

DJ: Das ehrt Sie! Wodurch genau war denn diese Ermöglichung der professionellen persönlichen Positionierung am Arbeitsmarkt vieler ihrer Mitarbeiter begründet?

VH: Die Antwort ist leider nicht ganz einfach. Zum einen haben wir eine gravierende Abweichung unserer Ist- von den Planzahlen bemerkt. Wir planten für das 3. Quartal des Geschäftsjahres einen um den Wildwechselkurs bereinigten Umsatzanstieg im Bereich der Lizenzen um 35%. Leider hat uns das zunehmend schwieriger werdende Marktumfeld hier einen Strich durch die Bruchrechnung gemacht, sodass wir nur ein Umsatzplus von 30% organisch generieren konnten. Vor dem Hintergrund meiner Zahlungspflichten ist dies ein nachgerade drastischer Einbruch, der ein umgehendes und entschlossenes Handeln erforderte. Desweiteren ist in Zeiten der Krise ein engagiertes und höchstmotiviertes Manamagent ein unbedingtes Must. Um allein die motivatorischen Zahlungen an unsere Middle-Manager zu erwirtschaften, sahen wir uns gezwungen, 5% der produktiven Belegschaft in die Obhut der staatlichen Grundversorgung zu entlassen. Und glauben Sie mir, niemandem ist diese Entscheidung schwerer gefallen als mir. Doch erfordern harte Zeiten harte Maßnahmen. Man kann nun mal kein Omelette zubereiten, ohne Eier zu zerbrechen. Darüber hinaus fallen dort, wo gehobelt wird, nun mal Späne und ebenso lernt Hans nichts, was Hänschen nicht längst hätte gelernt haben sollen.

DJ: Darf ich das kurz zusammenfassen: Die Lay-Offs basieren also darauf, dass Sie die Quartalsplanzahlen nicht erreicht haben? Ist das nicht ein wenig zu offensiv?

VH: Herr Jörch, lassen Sie mich eins zunächst klarstellen: In Zeiten, in welchen die Chinesen zwei Drittel der Weltdevisenreserven in Kaurimuscheln besitzen, kann es so etwas wie ein zu offensives Vorgehen nicht geben. Wir sehen uns gezwungen, auf Marktentwicklungen zu reagieren, bevor sie überhaupt entstanden sind. Die von mir extra zu diesem Zwecke gegründete Task-Force hat hierfür das "Pre-emptive Ante-Actio Reaction Concept" erarbeitet. Hierbei werden alle für den Markt relevanten Daten im Vorfeld eruiert, konzipiert, aggregiert und letztlich migriert. Dies hat uns gerade jüngst im Bereich der Mitarbeiterzufriedenheit eine Triple-A-Rating der Lehman-Consult-Agentur eingebracht. Darauf sind wir sehr stolz.

DJ: Aber einen tatsächlichen Gewinneinbruch oder gar realen Umsatzrückgang haben Sie nicht zu verzeichnen?

VH: Wo kämen wir denn da hin? Eine Unternehmung ab einer gewissen Größenordnung kann es sich schon aus Gründen der Wettbewerbsorientierung und Competitionability nicht erlauben, den Ereignissen hinterherzulaufen. Nur der vrühe Fogel fängt den Wurm. Morgenstern hat Gold im Mund. Man muss mit den Wölfen heulen. Es sind die Erfordernisse des Marktes, des globalisierten Marktes, also des international-weltweit globalisierten Marktes, die hier die Regeln definieren. Wer reagiert, hat schon verloren. Lassen Sie mich das mit den Ereignissen der Weltpolitik vergleichen: Wo wären wir den hingekommen, wenn die Amerikaner gewartet hätten, bis der Irak Bonn mit ökologischen Waffen bombardiert hätte? Da wäre das Geschrei doch groß gewesen! Stattdessen war es erforderlich, schon bevor Saddam die Drohkulisse angemalt hätte, im Zuge der Verhinderung schlimmeren Unheils einzugreifen. Und hiervon haben wir in der ROFNIDAG gelernt.

DJ: Herr Horst, ich danke Ihnen für dieses Gewürz.

Mittwoch, Februar 11, 2009

Der Anruf

Eine sehr kurze Tragödie.

Die Akteure:
Die Stimme - elektronisch, unpersönlich, von unbestimmt weiblichem Geschlecht, kurz: elektronisch modulierter Hohn
Ich - die arme Sau, die sich denkt, ein Anruf sei effizienter als ein Besuch vor Ort
Mein Telefon - Schwarzes Bakelit, alt
Die Hotlinesklavin - Nett aber unfähig. Ein hirnloses Subjekt von beeindruckend künstlicher Freundlichkeit. Konziliant aber völlig Nutzlos.

I. Akt

Ich: (Wähle die 0180er Nummer)
Mein Telefon: (Stellt die Verbindung her. Lässt ein Freizeichen ertönen.)
Die Stimme: (Salbadert los wie Fips Asmussen auf Koks) Willkommen bei der Hotline ihrer Arbeitsagentur. Wenn Sie Fragen zum Wetter haben, drücken Sie die 1. Wenn Sie Fragen nach dem Sinn des Lebens stellen wollen, drücken Sie die 3. Wenn Sie sich arbeitssuchend melden wollen, drücken sie die 5.
Mein Telefon: (Hat eine Wählscheibe.)
Ich: (Lege auf. Schreie meine Zimmerpflanzen an und verwünsche die Welt im allgemeinen und die moderne im besonderen.)

II. Akt
Ich: (Nehme mein Handy und ignoriere die Tatsache, dass mich der Hinweis "Mobilfunkpreis abweichend" völlig verstört. Wähle und komme wieder zur Stimme.)
Die Stimme: (Salbadert los usw. usf...)
Ich: (Drücke die 5. Mein Handy hat Tasten. Ich erkläre mich zum Sieger über das System und freue mich.)
Die Stimme: (Ändert leicht den Tonfall. Wird gelegentlich von einer 2Bit-Aufnahme von "Hymne aus 'Jagd auf Roter Oktober'" unterbrochen, dargeboten vom Chor der Schwarzmeerflotte der UdSSR. Die Stimme teilt mir mit, dass sich in quasi unmittelbarer zeitlicher Nähe ein Mitarbeiter Zeit nehmen wird, um mir bei der Lösung meiner Probleme behilflich zu sein.)Vielen Dank, dass Sie sich für die Option 5 entschieden haben. Leider sind zur Zeit alle Plätze belegt. Ein Mitarbeiter wird ihren Anruf gleich entgegennehmen. (Der Schwarzmeerflottenchor nimmt das Thema wieder auf und plärrt irgendwas von "Schtrootz uschpotovkijem, daar scupropojieeew".)
Ich: (Warte. Versuche im Geiste die bisher aufgelaufenen Kosten zu schätzen. Bemerke, dass ich im Zahlenraum > 100 einfach nicht rechnen kann und lasse es bleiben.)
Die Stimme: (Wird mitten im Satz unterbrochen.)
Die Hotlinesklavin: (Scheint über die Fähigkeit der sogenannten Digeridoo-oder zirkulären Atmung zu verfügen, bei welcher man einen konstanten Atemfluss produzieren kann. Man atmet durch die Nase ein und durch den Mund aus. Es kommt somit zu keinerlei Unterbrechung des Redeflusses. Und genauso hört sie sich dann an.) WillkommenbeiderAgenturfürArbeitmeineNameistGundelGaukelei.
WaskannichfürSietun?
Ich: (Wundere mich über die selten sinnlose Frage. Ich dachte, über die Wahl der 5 hätte ich mein Anliegen hinreichend spezifiziert. Aber egal. Ich bin nett.) Hallo. Zunächst eine kurze Frage: Da ich mit dem Handy anrufe, können Sie mich bitte zurückrufen?
Die Hotlinesklavin: Neindasdürfenwirnicht.IsteineArbeitsanweisung.
Ich: Schade. Aber egal. Ich habe nur eine Frage: Ab wann muss man sich frühestens "Arbeitssuchend" melden.
Die Hotlinesklavin: DaskommtdraufanwieIhrArbeitsverhältnisbeendetwurde.
WiewurdeIhrArbeitsverhältnisdennbeendet?
Ich: Nun, wahrscheinlich mit einem Aufhebungsvertrag.
Die Hotlinesklavin: DannmüssenSiesichmeldensobaldSiedenVertragunterschriebenhaben.
HabenSiedenVertragschonunterschrieben?
Ich: Nein. Aber gut, ich melde mich, sobald das geschehen ist.
Die Hotlinesklavin: JadasmüssenSiemachensonstverlierenSieunterUmständenAnsprüchewenn
Siesichzuspätmelden.
Ich: Ich weiß, deswegen auch die Nachfrage. Eine Frage noch: Können Sie mir Ihre Durchwahl geben, damit ich nicht wieder durch diese Computerstimmen-Phalanx durch muss?
Die Hotlinesklavin: Neindiedürfenwirnichtrausgebenweilsonstjederanrufenwürd.
Ich: Aha? Wer würde sowas tun, außer Leute, die sowieso mit Ihnen reden müssen?
Die Hotlinesklavin: Neindasdürfenwirnicht.
IsteineArbeitsanweisung.
Ich: (Hole tief Luft und will eigentlich mit der Brunstulp am anderen Ende der Leitung in eine weiterführende Diskussion über Sinn und Unsinn von Arbeitsanweisungen eintreten. Vor allem darüber, ob die reine Angabe der Existenz einer solchen als Begründung hinreichend erscheinen soll. Ich erwäge kurz, Sie darauf hinzuweisen, dass es eben jener Kadavergehorsam war, der gerade uns Deutsche schonmal in echte Schwierigkeiten brachte. Ich möchte ihr erklären, dass es schon ein wenig mehr braucht, als nur einen lapidaren Verweis auf eine Anordnung, um beim Gesprächspartner etwas anderes als nur reine Opposition zu erreichen. Kurz, ich möchte an den Menschen appelieren. Stattdessen...) Tschüs.
Ich: (Versuche mir auszurechnen, wieviel mich dieser völlig sinnlose Spaß gekostet hat. Scheitere wie vorher und reagiere ähnlich. Wenn es stimmt, dass Pflanzen empfindungsfähig sind, haben meine 'ne echt harte Zeit vor sich.)

Dienstag, Februar 10, 2009

Kompanie, ein Lied!

Wir trampeln durchs Getreide,
Wir trampeln durch die Saat,
Hurra wir verblöden,
Für uns bezahlt der Staat.

Mittwoch, Februar 04, 2009

Der Tropfen...

Dienstag, Februar 03, 2009

Nen Knall haben...

... mit

KNALLFARBEN

„In wirtschaftlich schlechten Zeiten sollte die pessimistische Stimmung mit Farben bekämpft werden. Kleider in satten Kreischfarben peppen unseren Alltag optisch auf.“

Schreibt die BILD-"Zeitung" in ihrer online-Ausgabe, Rubrik Moder&Beauty. Ja Sackzement, ich hab's gewusst. Das Leben kann so einfach sein. Scheiß auf die Rezeption, die Kohle kommt aus Iserlohn. Du bist was du trägst, du trägst was du isst, du pisst wenn du musst und kotzt wenn du sollst.

Ich kauf mir jetzt nen quittengelben Overall und ne rote Krawatte. Dazu pinkene (oder lieber korallene) Espandrilles. Dann klappt das auch wieder mit dem Job.

Kurze Bilder...

... und bunte Zwei- Dreizeiler.

Der Wolf liegt in der sonn'gen Schneise,
und hat an seiner Schnauze
Scheiße.







Es dreht das Tier und windet sich,
und sucht etwas und findet's nich.










Flamingos in Herde, bunt und nett,
doch schöner wärs,
wenn sich was drauf reimen würd.






Alle mögen Präriemännchen.
Und im Zoo-Café gibt's draußen nur Kännchen.









Fertsch!
Gut Nacht!

Montag, Februar 02, 2009

Wir sind...

... SCHEISSE!

Ich erinnere mich noch, als wärs vor fast 4 Jahren gewesen. Ich war gerade von einer unglücklich herbeigeführten Claviculafraktur genesen und begab mich zum Automaten meiner Hausbank, um Frischgeld zu besorgen. Dorten angekommen erreichte mich der fernmündliche Ruf meiner Lateralentität, die mich darüber aufklären wollte, dass der christlich-faschistische Super-GAU in Person Kardinal Joseph Ratzingers - nun Papst - doch tatsächlich eingetreten ist. Der alte Misanthrop und - wie Kenner behaupten - einer der größten Fehler in der an Fehlern nicht armen Geschichte des Katholizismus, hat es geschafft, sich an die Spitze jener menschenfeindlichen Organisation zu segnen, die wir als "Die Heilige Katholische Kirche" kennen.

Ob dieser Nachricht höchlichst beeindruckt und auch erschüttert äußerte ich völlig spontan und ohne größeres Nachdenken: "Hat's der alte Faschist doch geschafft!"

Seither musste ich viel Dresche einstecken für meine ach-so unreflektierte und eh negativ-infantile Einstellung. Zuallererst von jenem damals vor mir am Geldautomaten stehenden aufstrebenden Jungchristen, der mein Gespräch mithörend, mit dem Hühnerbrustton der Überzeugung mir ins Gesicht keuchte, Papa Ratzi (der Name sollte allerdings erst noch erfunden werden), sei kein Faschist, ich aber hingegen eine selten dumme Sau.

Der Menschenfreund in mir erwog kurz und verwarf umgehend eine körperliche Ausseinandersetzung. Ich im Gegensatz zu vielen Angehörigen meiner Sekte - aus welcher ich schon vor geraumer Zeit ausgetreten bin - toleriere anderer Menschen Meinung. Sei sie auch noch so albern.

Doch zurück zu unser aller obersten Brückenbaupionier.

Was bitte soll man davon halten, dass jener pelzbemützte vom Alter wohl nicht allzu unberührt gelassene Zausel allen Ernstes Holocaustleugner in den Vorstand beruft? Italien hin, Berlusconi her, Souveräntität des Vatikanstaats obendrauf, auch im Süden Europas gibt es Gesetze, und ich kann mir nicht vorstellen, das "Leute im Verein haben, die Juden umbringen cool finden" ein Schritt in Richtung darstellen soll. Ich glaube mich erinnern zu können in jenen frühen Tagen meiner Erziehung Dinge gelesen zu haben, die in etwa besagten "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten!". Das heißt in der verquasten und nur dem Zwecke der Volksverdummung gehorchenden Lesart "Du sollst keine Scheiße reden!". Doch was halte ich von jemanden, der zwar selbst nur eingeschränkt Dünnpfiff verzapft, sich aber spornstreichs einen Cheffdünnpfiffverzapfer ins Haus holt und der Welt mitteilt "Guckt her, das is der Horst, der mag keine Juden, aber anonsten isser ein netter Kerl."?

Na also!

Dennoch mag ich nur mutmaßen, aber ich glaube, dass ihm die deswegen entgegenschlagende Missbilligung am pontifikalen Arsche vorbeigeht. Besteht das Unfehlbarkeits-Dogma noch? Ich weiß es nicht. Und selbst wenn nicht, ER wird es wieder einführen. Und wer dagegen aufbegehrt, wird in Acht und Bann gesetzt.

Als nächstes folgt die 2. Befreiung Jerusalems aus der Heidenherrschaft. Juden, Araber, egal! Alles raus! Jerusalem muss wieder Deutsch werden!

Vorwärts, Kinder, wir marschieren zurück. Und wie immer wenn uns irgendwer in die Scheiße reitet, reitet einer aus Deutschland vorneher (jaja, ich weiß, Österreicher. Nix da!).

Doch ruhig, ihr da draußen: Wer Rechten Glaubens ist, hat nichts zu befürchten.

In diesem Sinne: Sieg Amen!

"Und euch dahinten krieg ich auch noch! Bassd's bloß auf!"