Samstag, April 24, 2010

Auf der Veterama

Veterama, der Flohmarkt für Autos (alte), Klamotten (alte), Zeugs (altes) und Lebenseinstellungen (auch alte, aber hallo!).

Hier einige Impressionen.

Benzinstrumente, Benzinstrumente, kaufen Sie Benzinstrumente. Kaufen sie 4, bekommen Sie eins geschenkt. Keine Ahnung, warums davon so viele gibt. Die Frage die bleibt ist aber die: Wo ist der ganze Rest vom Benz hin? Oder fahren die in Marokko alle ohne Instrumente? Möglich wär's.
Ein Fiat. Man glaubt es nicht, aber es ist ein Fiat. Hinten sieht er auch so aus, nur beim Kühlergrill scheint's kurzfristig einen Lieferengpass gegeben zu haben, den man mit Teilen des nächstgelegenen Rolls Royce Werks überbrückte. Ein Auto, das Understatement atmet. Das oder den unbedingten Willen zum peinlichen Auftritt. Ist aber alt und somit OK.
Ein Lotus E-irgendwas. Herrliches 80er Design, eine Linienführung die nur zwei Ziele hatte: 1. Mädels beeindrucken, 2. Einparken zum Problem anderer Leute machen. Die Schleuder ist so riesig, die Motorhaube so lang, dass man ihn nur entweder auf Fußballfeldern oder stillgelegten Flugplätzen parken kann. Da diese Örtlichkeiten in zentraleuropäischen Innenstädten eher spärlich gesät sind, wurde das Fahrzeug werksseitig schon mit einem Ablenkungsknöllchen unterm Scheibenwischer ausgeliefert.
Offensichtlich ein Ami. Gediegen schlichter Auftritt und ein Grinsen wie Jack Nicholson auf Chrystal Meth. Nix für die Innenstadt, aber dort wo ich herkomme, wär er der König.
Das ist der Unterschied zwischen früher und heute: Die Liebe zum Detail. Wer würde heute noch ein ca. 5 Kilo schweres Vollmetallmodell eines Flugzeugs aus lauter Jux und Dollerei auf die Motorhaube seines SUVs dengeln? Oder auf seinen A6? Niemand. Würde ja auch scheiße aussehen. Wobei, gerade bei Letztgenanntem wäre jede Ablenkung vom seifenstückchenartigen Äußeren ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wahrscheinlich versteh ich zu wenig von Stil, Geschmack und überteuertem Windkanalkult.

Die Deko ist in etwa so groß wie ein Smart und dabei 10 mal so interessant. Wirklich bedauerlich. Unnötig, übertrieben, absolut sinnlos und weit ab von sinnvoll. Aber schön.
Trauma meiner vergeudeten Jugend: der Strich8. Und eines Tages... eines Tages wird er mir gehören!
Mit dem Foto will ich einfach nur angeben.
Der einzige Ford auf der gesamten Veterama. Aber: Was für eine Schönheit! Schöne Seite, geiler Arsch:
Es ist schon erstaunlich, wie schnell selbst ein schon leicht angegrauter Mann beim beschreiben automobiler Formen sein Heil in präpubertärer Terminologie sucht. Doch ich muss leider feststellen, dass alles andere, jede vergeistigtere Form des Ausdrucks dem Kern der Sache auch nicht im Mindesten angemessen wäre. Ein geiler Arsch ist ein geiler Arsch.

Bei Autos.
Und ja, auch die Kinder Nippons waren einst zur gediegenen Blechbedengelung fähig. Ein alter Toyota in Kill-Bill-Lackierung. Seine schiere Präsenz beweist, dass Bremsprobleme damals noch unbekannt waren.
In hoc signo vinces! Solch edlen Zierrat bonert der Bonze doch gern.
Und zum Abschluss noch der typische Veteramabesucher. Dieser spezielle Kollege, ich weiß es nicht, aber ich vermute, der sucht irgendwo ne Hakenkreuzschaltung für nen 41er Opel-KZ.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh wie schön! Danke für die Impressionen. Wo der Rest der Altbenze ist, kann ich Dir sagen:
Vom Winde verweht. Rost bleibt nicht ewig am Lack.
So habe ich mich dieses Jahr entschieden, nicht auf die Veterama zu gehen und dafür meinen Oldi für ein weiteres Vermögen von ein paar Roststellen zu befreien.
CU
tobikult