Dienstag, November 04, 2014

Es fährt ein Zug... irgendwo

Der bisher längste Bahnstreik in der Geschichte der Deutschen Bahn fordert das erste Todesopfer.

Bonn/Worpswede/Unna (Eigener Bericht) - Auf der Strecke Frankfurt-Köln fanden am Wochenende Pilzsammler die Leiche eines Selbstmörders. Das Opfer hat sich vermutlich am Donnerstag Abend auf die Gleise gelegt, um sich vom nächsten ICE Richtung Köln überfahren und töten zu lassen. Aufgrund des Streiks der Lokführer fand auf der Strecke allerdings keine Fahrtätigkeit statt, sodass das Opfer an Unterernährung und Dehydrierung in der Nacht zum Sonntag verstarb.

Der leitende Pathologe führte hierzu aus: "Der Mann ist offensichtlich auf den Schienen eingeschlafen und danach durch die niedrigen Temperaturen in eine Art Kältestarre verfallen. Daran schloss sich eine Entkräftung aufgrund mangelnder Nahrungs- und Wasserzufuhr an, die letztlich zum Exitus führte. Ähnliche Todesfälle hat es -lustigerweise- vor der Einführung des nicht umsonst so genannten Totmannschalters bei Lokführern sehr häufig gegeben."

Der Zwischenfall wird voraussichtlich zu weiteren Verzögerungen im Zugverkehr auf der wichtigen Strecke zwischen den Metropolen führen. Bis der sogenannten Besenwagen vor Ort eintrifft, um die Überreste des Suizidenten zu entfernen, werden vermutlich noch 2 bis 3 Tage vergehen. Bis dahin bleibt die Strecke ausser Dienst.

Um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern untersucht das Bundesamt für Bahnangelegenheiten zur Zeit die Möglichkeit der Einrichtung eines studentischen Draisinenbetriebes. Hierbei sollen studentische Hilfskräfte zumindest die von Selbstmördern bevorzugten Streckenabschnitte auch während Streikzeiten befahren, um den gewohnt zuverlässigen Service der Bahn auf diesem Gebiet aufrecht zu erhalten. Eventuelle Mehrfachanläufe zur Erreichung der finalen Entvitalisierung durch die doch wesentlich leichteren Draisine sind hierfür zumindest in der Experimentalphase zu erwarten.

Der Ausgang der Untersuchung ist aber zur Zeit noch ungewiss.

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