Donnerstag, Juni 28, 2007

Tour De France: Lyon

TAG 1

Nach kaum 8 Stunden, in denen wir umständlichst ("Bis"-Route, ich bin mir noch nicht sicher, WAS genau das ist aber ich bin mir sicher, was es NICHT ist: Die kürzeste Strecke!) durch die frankreichische Wallachei -die Franzosen nennen das "Bourgogne", dort bauen sie Hühner und Kühe an - gegondelt sind, erreichten wir bei eitel Bewölkung und schwachen 23 Grad Lyon, das erste spontan erwählte Etappenziel. Sandras Eingebung folgend beschlossen wir, den folgenden Tag auch noch in Lyon zu verbringen und suchten zu diesem Behufe eine uns würdig deuchende Herberge. Sandra tat sie auf in Form eines "Mercure"-Hotels am Place De La Frommage. Und wer nun mit "Mercure" "billig" verbindet, dem sei gesagt, dass er irrt. Sackteuer wars, aber da Sandra zahlte, liess ich mich dazu überreden diesen Schlag in die Urlaubskasse zu akzeptieren.

Der Blick aus dem Hotelzimmer. Das Photo wird der Relität nicht gerecht. Es sah live besser aus.


Dann gings raus in die große Stadt, hin zu den Attraktionen, die sie für uns bereithielt: First Beer!

1,3 Promille später gings dann richtig los. Weiter in die Stadt. Lyon ist ja, was Städte betrifft, schon eher groß. Deswegen beschlossen wir, die nähere Umgebung zu erkunden. Die war auch recht nett, es muss wohl so eine Art Künstler/Studenteneck gewesen sein, auf der Stadtentwicklungsskala irgendwo zwischen "Kiez" und "Ghetto". Auf jeden Fall gabs reichlich zu gucken, und, wär nicht Sonntag gewesen, hätt man auch -gerade als Deutscher- feinsten Zwirn erwerben können.
Auf dem Bild leider nicht mehr erkennbar, sind die T-Shirts der Marke Thor-Steiner und White Masterrace. Sehr nett, inklusive Schwarz-Weiß-Roter "Toitschland"-Flagge und lustigen Sprüchen, die die geistige Haltung des Trägers in eindruckvollster Manier kundtun. Was einen zu der Erkenntnis führt, dass es Arschlöcher auch außerhalb Deutschlands gibt.

Zum wieder-runter-kommen und nachdem ich vergeblich nach geeigneten Steinen gesucht habe, um das Schaufenster neu zu gestalten, gings an den Fluss (an einen der beiden ... Rhone oder Saone ... wer weiß?). Dort gabs eine Brücke.

View From a Bridge:
Und dann war auch schon Essenszeit. Wir beschlossen zum Urlaubsauftakt typisch französisch Essen zu gehen. Sowas mit Humidor a la saison chez juz de pampelmuse au gout d'elch oder zumindest sowas in der Richtung. Gabs aber nicht. Stattdessen gabs:
Also: Fish et chips, eine alte südfranzösische Spezialität ... Das ganze nahmen wir stilecht im schottischen Pub "Chez Wallace" zu uns. Dazu gabs die Formel-1-Übertragung und feinstes Englisch sprechende Bedienungen. Das war dann auch das letzte Ma(h)l, dass wir uns ohne Peinlichkeit zu erregen verständlich machen konnten.

TAG 2

Nach einem ausgedehnten Frühstück im "Aux Frikadelle" (due Espressi und 3 Kippen) gings dann zeitig in die wunderschöne Altstadt Lyons. Der Himmel zeigte sich zwar noch bewölkt, doch die Optimismusdrüse arbeitete im Sonderschichtbetrieb und so genossen wir die wenigen uns noch bleibendene trockenen Minuten.

Sightseeing at its best:
Altstadt
Sakralbau
Pub (again)
Natürlich steht jetzt die Frage im Raum: "Ja ham die denn einen anner Waffel? Fahren für teuer Geld nach Frankreich und vergeuden Zeit und Geld in Pubs?". Nuuuuun, berechtigter Einwand, fürwahr, aber um der Wahrheit genüge zu tun, sind wir in dem Pub nur deswegen geldandet, weil es der letzte trockene Zufluchtsort war vor einem Regen, den ich zwar kommen sah, von dem ich aber annahm, dass es sich dabei um einen südfranzösischen Schönwetterschauer handelte. Handelte es sich aber nicht. Es war ein südfranzösischer Langzeitlandregen von der Intensität, als hätte jemand einen Ozean durch ein Sieb geschüttet. Meine Stimmung sank im gleichen Maße wie der Wasserstand in den Straßen stieg. Selbst die Zuführung nicht unerheblicher Mengen Kilkenny's konnten daran nix ändern. Wir saßen so ca. 1.5 Stunden in dem Ding und harrten der Sonne, dies aber vergebens. Geregnet hats den ganzen Tag. Das war dann unser Stichwort: durch den Monsun (gnihi) zum Parkhaus, dort das Auto für schlappe 25 Euro ausgelöst und raus aus Lyon. Sandra hat viele Postkarten mitgenommen, ich nur einen leichten Schnupfen.

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