Freitag, September 26, 2008

Feld, Wald und Wiese

Ein Ausflug in die unberührte Natur bietet viel Erbauliches. Ignoriert man die Tatsache, dass das meiste davon versucht, einen entweder in den Hintern zu beißen, zu stechen oder einem sonstwie den Tag zu versauen, kann man durchaus einen gewissen Lustgewinn aus dem Aufenthalt im Freien ziehen.

Einige Fotos sollen davon zeugen.























Da ist zum einen die lustige Welt der Pilze. Hier haben wir einen - leider unscharfen - Morchelheimer. Witze über diesen Pilz verbieten sich. Zum einen ist es einfach zu einfach, über solch ein Objekt einen Spruch zu machen. Zum anderen würden diese Sprüche zu oft in eine Richtung unterhalb der Gürtellinie gehen.

Aber...

Lustig sieht er aus.

Was hier mediumsbedingt nur schwer rüberkommt, ist der durchaus eindrucksvolle Geruch. Der Freund hier riecht wie ein Hartz IV-Empfänger im Sommer beim "Deutschland sucht den Superstar"-Marathon.

Atemberaubend, im wahrsten Wortsinne.



















Aus der richtigen Position heraus beobachtet, bietet die Natur auch immer wieder Grund und Anlass zur Erheiterung.

Das Arrangement "Alfred E. Neumann mit Baumpilzen" steht - so hoffe ich zumindest - so kurz davor, im Metropolitan Museum of Modern Art lobend erwähnt zu werden.

Was natürlich eher unwahrscheinlich ist, aber eine Überlegung ist es wert.



















Viele von uns waren - mal mehr, mal weniger freiwillig - als Kind in der Zwangslage, mit einem Teil der Verwandtschaft "wandern" zu gehen. Wandern ist hierbei natürlich nur ein Euphemismus für entweder einen "10 stündigen Gewaltmarsch durch irgendeine gottverlassene Kraterlandschaft am Ende der Welt", oder aber (wie so häufig in meiner frühesten Jugend) ein leichtes Ausschreiten mit schwerem abschließendem Gelage. Meist in einer Hütte. Was die Altvorderen dann "'Einkehren" nannten. Ein zu Recht in Vergessenheit geratener Terminus.

Wie auch immer.

Auf solchen Exkursionen ergab sich mannigfaltig die Möglichkeit, nicht nur familäres Sozialverhalten zu erkunden und zu erlernen, nein, meist zeigte sich auch ein über Primatenniveau befindlicher Verwandter erbötig, einem die Welt zu erklären. Hierzu gehört natürlich auch die Pilzkunde. Welcher ist ungiftig, welcher ist nur "ungenießbar", welcher ist giftig.

So war es auch bei mir, und irgendeines meiner mittlerweile verstorbenen Familienmitglieder, teilte mir im frühen Pleistozän der Jugend mit, dass es sich bei dem hier abgebildeteten Pilz um einen "Ziegenbart" handele. Dieser sei nicht nur nicht giftig, sondern sogar essbar. Was natürlich aufgrund der erbarmungswürdigen Menge, die dieser Pilz repräsentiert, einen extrem langen Atem im Bezug aufs Pilze sammeln erfordere.

Und was soll ich sagen? Wie viele Informationen, die an dieser Stelle von einer Generation zur anderen tradiert wurden, ist auch diese vieles, aber doch hauptsächlich eines, nämlich falsch.

Es handelt sich hier mitnichten um einen Ziegenbart.

Es ist ein "Klebriger Hörnling". Die Wortwitze, die sich daraus ergeben, macht bitte jeder selbst. Und am besten daheim. Dort wo's keiner mitbekommt.
























Auch bietet ein Ausflug Gelegenheit zur wissenschaftlichen Fortbildung. War besagte Wissenschaft bisher der Meinung, dass sich nur das Laub im Herbst aufgrund mysteriöser Prozesse bunt färbt, so muss wegen dieses Fotos die gesamte Lurchkunde neu geschrieben werden.

Auch Frösche unterliegen offensichtlich einer saisonal bedingten Farbänderung.

Dieser Herbstlaubfrosch färbt sich ab Ende August rötlich, um so im sich ebenfalls verfärbenden Laubwald erfolgreich getarnt zu sein.

Im Frühjahr und im Sommer ist dieser Frosch grün und heißt "Laubfrosch". Im Winter schläft er, wird also nicht weiß, wie anzunehmen wäre.

Insofern ist diese Spezies bemerkenswert, als dass sie nicht nur ihre Erscheinung, sondern auch ihre Bezeichnung den Jahreszeiten entsprechend ändert.



















Und das hier sind einfach nur Jungbullen.

Auch hier verbietet sich jeder Wortwitz. Umsomehr, als der Wortwitz Bezug auf sich in der Ausbildung befindliche staatliche Ordnungskräfte nähme.

Macht man einfach nicht.

Das haben die Jungs hier einfach nicht verdient.

In diesem Sinne: Schönes Wochenende!

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