Donnerstag, September 11, 2008

Wenn Alfred E. Neumann die Welt erklärt

Sieht das so aus:

Seit den Griechen wissen oder vermuten wir, dass Materie aus kleinen und kleinsten Teilchen besteht, den sogenannten Atomen. Jetzt hat man irgendwann rausgefunden, dass diese vermeintlich kleinsten Teilchen garnicht die kleinsten sind, sondern dass die AUCH wieder aus noch kleineren Teilchen bestehen, . z.B. Protonen, Neutronen und Elektronen. Und als wär das nich' genug, bestehen die AUCH wieder aus noch viel kleineren Teilchen. Das merkt man aber nur dann, wenn man sie aufeinanderballert.

So, und wenn man jetzt Protonen aufeinanderschießt, dann platzen die und zerfliesern in ein ganzes Bündel niedlicher, teilweise auch interessanter Winz-Teilchen. Das is 'n ganzer Zoo von verschiedenen Teilchen, worunter das QUARK das bekannteste ist, quasi der Knut der subatomaren Partikel.

















So würde Knut als Quark aussehen (Symbollfoto)

Das Problem ist jetzt, dass die Herren Wissenschaftler und Professoren, bevor sie jetzt irgendwas mit irgendwas anderem zusammenrauschen lassen, ausrechnen, was passieren MÜSSTE, damit ihre THEORIE, die sie sich abends beim Bier ausgeschwitzt haben, stimmt. Sprich, da kommt so 'n Kerl an und sagt, wenn wir Proton "Heinz" auf Proton "Hilde" schießen, dann müssen die Teilchen "Frida, Berta und Matthias" bei rauskommen. Die müssen dann die und die Größe, Energie, Masse und (vielleicht) Lebensdauer haben.

Und nun wirds prickelnd. Meistens passen die Rechnung und Ergebnis zueinander. Jedenfalls zum größten Teil. Aber halt leider "nur" zum größten Teil. Je fieseliger das wird, umso mehr "Differenzen" tauchen auf. Heißt, es entstehen zwar "Frida, Berta und Matthias", die wiegen aber zusammen nur 195 Kilo, statt der vorausberechneten 200 Kilo. Außerdem sind alle drei blond, und nicht rothaarig, wie berechnet. Also beschließt der Wissenschaftler (Und das ist jetzt ganz anders als bei uns in der Schule: Wenn da 'ne Rechnung nicht aufgegangen ist, warst DU dran schuld, das Ergebnis war falsch, du warst dumm und bist durchgefallen!), dass die zwar die Rechnung stimmt, allein, die Realität weicht hinterlistigerweise ein wenig davon ab.

Deshalb sagt der Wissenschaftler nun, die Rechnung stimmt - oder würde stimmen -, WENN da noch irgendwo ein 5 Kilo schweres Teilchen rumspringt, dass WENN es existieren würde, die Differenz von 5 kilo aufwöge. Weil nämlich: 195 + 5 = 200.

Und deshalb fängt er nun an, das Teilchen zu suchen. In unserem Fall heißt der Wissenschaftler Higgs, ist Schotte, und sein Teilchen nennt er aus nicht nachvollziehbaren Gründen "Boson", und suchen tut er das schon ne ganze Weile.

Also hat er sich mit ein paar Gleichgesinnten irgendwann zusammengesetzt und begonnen, Protonen gegeneinanderzubatschen, in der Hoffnung, dass da irgendwann das Teil bei rauskommt. Das haben die schon früher im CERN gemacht, haben allerdings gemerkt, dass "ihrer" zu klein ist und sie 'nen "Größeren" brauchen. Beschleunigerring. Männer wollen nämlich immer 'nen "Größeren" haben.

So, und DEN haben sie nun, sind glücklich und froh und gestern wurde der erste Protonenstrahl losgeschickt. Der war allerdings noch ganz langsam und diente nur dazu, den Ring (nein, BESCHLEUNIGERring, nicht DEN EINEN RING...) zu kalibrieren.



















Auch ein Ring, aber halt ganz ein anderer.


Im Oktober machen sie dann ernst. Dann wird ein Proton auf annähernd Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, in eine Richtung gehetzt, und ein anderes Proton in die andere Richtung. Die treffen sich dann in der Mitte, ähnlich zwei vollbesetzten Autos Sonntagsmorgen auf dem Weg von der Disko auf irgendeiner Landstraße in Mecklenburg-Vorpommern, und dann macht's "fizzz" und dann haben sie -hoffentlich- ihr Teilchen am Start.

UND AN DER STELLE, bei diesem "fizzz" könnte es passieren, dass unheimlich kleine, unheimlich massereiche und unheimliche fiese Dinge entstehen, die man gerne in Ermangelung eines treffenderen Terminus als "schwarzes Loch" bezeichnet. Und wenn die entstünden, was sie aber aller Wahrscheinlichkeit nach unterlassen werden, so wie es sich die Panikmacher ausmalen, weil sie zuviel Hollywoodschinken gucken, dann würden diese kleinen schwarzen Löcher anfangen, alle sie umgebende Materie aufzusaugen, ähnlich wie wenn der Jörch ein Weizen sieht. Schwupps, wech. Und wie der Jörch mit dem Weizen, würden die kleinen schwarzen Löcher zu großen schwarzen Löchern und würden immer mehr saugen und immer größer werden und am Ende würden sie erst die Erde schweizvoran, dann das Sonnensystem, und, wenn die Überstunden bezahlt werden, die ganze Galaxis aufsaugen.

Tja, und dann wär hier Ruhe im Objekt.

Keine Kommentare: