Donnerstag, Oktober 09, 2008

Ich bin Hartz IV Empfänger, ich kann nicht klagen.

Vor wenigen Wochen wurde vom wertschöpfenden Mittelstand die Meldung genüsslich aufgenommen, dass dieses Hartz-IV-Betrüger-Gesocks endlich dazu verpflichtet ist, beim Versuch sich die Früchte ihres Schaffens zu erschleichen, nun gezwungen ist, Kontoauszüge zum per se zweifelhaften Beweis ihrer "Bedürftigkeit" offenzulegen.

Ist ja auch nicht mehr als rechts und billig.

Heute wurde die Hürde des Sozialschmarotzer- und Gammlertums noch einmal eine Ecke höher gelegt (http://www.welt.de/politik/article2552339/Anwalt-fuer-Hartz-IV-Empfaenger-soll-teurer-werden.html - Nur am Rande: Die Welt ist auch Springer-"Presse", is klar.).

Die Selbstbeteiligung zur Rechtsberatungshilfe für Hartz-IV-Empfänger wurde erhöht. Weiterhin wurden die Reichsbrosamenbehörden dazu angehalten, sich etwas mehr auf die doitschen Tugenden der Gründlichkeit, der Ordentlichkeit und des Gehorsams zu besinnen, und die Anträge auf kostenlose Rechtsberatung doch bitteschön wenn schon nicht wohlwollend, so doch zumindest ein wenig genauer zu untersuchen. Als Prämisse gelte: Wer Rechtsberatung will, braucht sie auch. Wer Rechtsberatung braucht, hat Dreck am Stecken. Ein aufrechter Volxgenosse klagt nicht, er duldet und dient.

Leider ist aber aufgrund eines linksliberalen Einflusses in der Politik der letzten Jahre dies als alleiniges Argument zur Ablehnung eines solchen Ansinnens leider nicht mehr möglich. Ein bolschewistisch anmutendes Rechtsverständnis hat Eingang gefunden in unsere Rechtsprechung und Verwaltung, und so muss dem Erfordernis einer gewissen Legalität staatlichen Handelns Rechnung getragen werden.

Noch.

Aber das nur nebenbei.

Und genug der Polemik.

Es gilt festzuhalten, dass neben den durch das Unterschichtfernsehen initiierten Hartzenjagden nun auch Vater Staat nicht weiters untätig bleibt und sein ureigensten Interessen vertritt. Und wie vertritt ein Staat seine Rechte? Indem er sie seinen Untertanen entzieht. Und das ist hiermit geschehen.

Schleichende Entrechtung Auszustoßender hat in unserem schönen Lande Tradition. In jener ach-so schrecklichen Zeit zwischen 33 und 45, in der längst nicht alles schlimm war, es gab auch Gutes, aber das darf man ja heut nicht sagen, und immer noch zahlen wir Geld an Israel ist doch wahr... nun, auch in jener schrecklichen Zeit, wurde Schlomo nicht von heut auf morgen in Buchenwald oder assoziierten Niederlassungen der bis heute leidlich missverstandenen Instituten einer volxhygienisch indizierten Eugenik vergast. Genausowenig wird heut Siggi Sozialschmarotzer direkt in noch anzulegende Internierungslager auf Mallorca verschickt.

Der Prozess der Ausgrenzung ist ein lunauffälliger, subtiler. Einschränkung der Berufswahlfreiheit (die wir im übrigen auch schon haben!), Entziehung des Rechts Bankkonten anzulegen, Entziehung passiver und aktiver Wahlrechte. Letztlich Entziehung der Bürger- bis hin zu den Menschenrechten. Letztlich physische Vernichtung. Damals begleitet vom "Stürmer", heute von der Bild-"Zeitung".

Ich frage mich ernsthaft, was als nächstes geschehen wird. Folgt man dem bisherigen Ablauf der Ereignisse, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis textile Kennzeichnung (ein gelbes VW-Logo wär doch eine Idee!!!), offen auf der linken Seite der Oberbekleidung zu tragen, Anspruchsvoraussetzung wird.

Und wenn's denen nicht passt, können Sie ja klagen.

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