Dienstag, August 09, 2016

Putin charasho. Hitler kaput. - Olga

Olga ist Julias Tante und in ihrem "staryj Dom", im alten Haus,wohnen wir die ersten drei Tage. Olga ist ca irgendwas um die 50 und von Hause aus Russin. Das impliziert die völlige Unfähigkeit, irgendwas anderes als Russisch zu sprechen, aber ich kann nicht mal das und muss deshalb mal ganz ruhig sein.

Auf jeden Fall manifestiert sich Olgas Unfähigkeit, mit mir zu kommunizieren darin, mich zu füttern. Das scheint eine Kulturkonstante zu sein. Trotz meiner immerhin mittlerweile stolzen, meist äquatorial verteilten 80 Kilo, wecke ich bei Frauen mittleren Alters immer noch einen ausgeprägten Schutz- und Fütterungstrieb.

"Iss, Bub, iss, du siehst aus, wie im Krieg!" scheint das zu sein, das sie dauernd sagt, jedenfalls verhält sie sich so. Kuchen, Wurst, Suppe, Fleisch, Kartoffeln, Fisch... Iss, Bub, iss!!!

Nach nicht ganz zwei Tagen beginne ich, Tiefe Spuren im russischen, ungeteerten Boden zu hinterlassen, kleinere Objekte kreisen um mich, wie Gagarin einst um die Erde.

Widerstand ist natürlich zwecklos. Oder hat jemals irgendwo, irgendwann eine Mutter aufgehört, Futter auf den Teller tu häufen, nur weil man sagte "es reicht, hör auf, mein Arzt bekommt Krämpfe, wenn er das sieht!"?

Nein. Eben.

Ich muss schließen. Es gibt Essen.

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