Donnerstag, April 04, 2013

Ölpest - 6. Teil

Punk Ipa - Post Modern Classic Pale Ale



Intro

Ein Flaschenbier, das es was die Etikettenaussage betrifft an Widersprüchlichkeit mit neueren David Lynch Filmen aufnehmen kann. Wer bitte ist Ipa? Warum ist er Punk? Und warum nennt er sich dann so dämlich? "Hallo das ist Popper Paul!" - "Angenehm, Punk Ipa!" - "Angenehm!".

Ja wohl eher nich.

Und wie ist "Post Modern" und "Classic" miteinander zu vereinen? Vor allem in Hinblick auf das Thema "Bier"? Was kommt als nächstes? "Hippster Knut - Prä-Bauhaus Retro Export"? Ich wills garnich wissen. Immer wenn ich so eine Idee hab und mich darob der Übertreibung schelte, komm ich meist am nächsten Tag an einem Laden vorbei wo's dann genau das gibt.

Auf dem Laufsteg

Ein Flaschenbier trinkt man aus der Flasche. Dreimal wenn da "Punk" draufsteht. Schomma n Punk mit Biertulpe in der Hand gesehen? Höchstens wenn er reinpinkelt, sie abgebrochen ist und er jemanden mit den Scherben bedroht oder in den frühen 70ern bei Modeshootings mit Karl Lagerfeld, das waren dann aber keine Punks sondern Theateragenten im Stil der Zeit, die zählen nicht.

Ich schweife ab.

Flaschenbier. Blauweiß bedruckt. Unspektakulär. Punkig kontrovers. Etwas zu gewollt. Damit punk-tet es nicht! (Ich hau manchmal Dinger raus, unglaublich!)

Innere Werte

5,6 für Schwangere nicht geeignete Prozent und Recyclebar machen Lust auf mehr. Mit dem Feuerzeug den Kronkorken vom schlanken Hals geploppt und mit Kifferdurst angesetzt, das zischt und drischt ob der drogeninduzierten Fehlagilität die Brücke vom Schneidegewaff und rein in de Kopp die Plörre. Doch halt! Was ist das? Gewürzrabbiner? Sauvignon Rosé? Ein Heuriger? Nein, ganz eindeutig ein Südfranzose. Blanc. Ein Chateau De La Migraine, doux, 1969. Exzellenter Jahrgang.

Kurz, die Brühe schmeckt wie süße Weinschorle mit nem Extraschuss Diätsüßemittel und respieriert übelst korkend am Schlund vorbei und durch die Nase hinaus. Der Initiationsrülpser kommt auf Französisch  ("le burpe") und ich fühle mich als hätt ich beim Oenanieren das Ausspucken vergessen. Mit anderen Worten: Die Schnittmenge zwischen Punk Ipa und "Bier" ist weitestgehend leer. Das soll nicht heißen, dass es schlecht schmeckt. Nur eben nicht wie Bier. Salat ist ja auch nicht per se schlecht, hat aber nix mit Nahrung zu tun.

Mehrere Validierungsschlucke später bin ich immer noch verwirrt. Der apperetifweinige Gesamteindruck will nicht schwinden und mich überkommt die Lust auf französischen Käse und Weißbrot sowie der Drang, mir eine Selbstgedrehte in den Mundwinkel zu kleistern. Je suis désiorienté ... DA! DAS IST EINE ALS BIER GETARNTE FRANZOSENMILCH UND SONST NIX! Was das jetzt mit Punk zu tun haben soll, weiß ich nicht. Vielleicht mögen die hier keine Punks und wollen sie durch Biervorenthaltung züchtigen. Versteh einer die Schweden. Nicht, dass es hier viele Punks gäbe... Aber halt, vielleicht ist das ja gerade der Beweis für die Wirksamkeit der Methode?

Clever, Sven, sehr clever!

Die Frage der Drehzahleffizienz stellt sich somit nicht. Als Bier ungeeignet trinkt man Punk Ipa eh nur zu Käse, Froschfüßen und Schnecken a la Choucroute und somit nicht mehr als eine Flasche pro Gang und Punk und das reicht einfach nicht. Schad is' nich.

Fazit

Thema verfehlt! Setzen! Sechs! Oder wie meine Französischlehrerin -Gott soll sie selig haben - Madame Kronenberger, meist in Zusammenhang mit meinen Arbeiten zu sagen pflegte: C'est tout? C'est peu! C'est null!

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